Drei Tore: Poulsen lässt Leipzig jubeln

von Redaktion

Leipzig – Yussuf Poulsen wollte den Ball gar nicht mehr hergeben – egal, ob beim Baby-Jubel vor dem Fan-Block oder im Interview-Marathon mit den Fernseh-Teams. Und schließlich nahm er ihn sogar mit nach Hause. „Ich habe noch nicht entschieden, wo er hinkommt“, sagte der dienstälteste Profi von RB Leipzig am Ende eines denkwürdigen Abends.

Gegen eine völlig überforderte Mannschaft von Hertha BSC hatte Poulsen bei der 5:0-Gala seine Saisontore Nummer 13 bis 15 erzielt und dafür gesorgt, dass die Sachsen einen großen Schritt in Richtung Champions League unternahmen. „Das war unsere beste Saisonleistung“, sagte der dänische Nationalspieler: „Wir haben kaum etwas zugelassen und fast bei jedem Angriff eine Großchance erarbeitet – ein fantastischer Abend.“

Poulsen spielte schon in der 3. Liga für RB, doch noch nie war er so wertvoll. Mit seinem unbändigen Willen und einer fast schon angsteinflößende Körpersprache riss der Zielstürmer seine Elf mit. Mittlerweile erzielt der 24-Jährige auch sehenswerte Tore. Bei Treffer Nummer drei glänzte er mit einem Heber aus vollem Lauf. „Das war ein Zeichen von Selbstvertrauen“, erklärte Poulsen.

Poulsen weiß, was er will. Der Kumpeltyp, der in Kopenhagen ein Cafe besitzt, denkt nicht jeden Tag darüber nach, ob er zu einem europäischen Top-Klub wechseln muss. Vor zwei Wochen verlängerte er bei RB bis 2022. Im September erwartet Freundin Maria das erste gemeinsame Kind. „Das ist jetzt mein drittes Jahr in der Bundesliga. Ich brauchte die Zeit, um dahin zu kommen, wo ich bin“, sagte er.

Die Mitspieler schätzen den Kraftprotz. „Er hat einen krassen Lauf. Er macht nicht nur Tore, setzt sich auch für die Mannschaft ein“, sagte Mittelfeldstratege Kevin Kampl. „Mit dem Ball, aber auch gegen den Ball ist er eine Maschine, arbeitet unheimlich viel für uns“, ergänzte Kapitän Willi Orban. Auch Trainer Ralf Rangnick war voll des Lobes. „Endlich belohnt er sich“, sagte der Coach, dessen Team durch den ersten Heimsieg in 2019 den dritten Platz festigte und die Königsklasse fest anvisiert. Und im DFB-Pokal istmorgen beim FC Augsburg der Einzug ins Halbfinale drin.  sid

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