Tennis
Philipp Kohlschreiber (35) hat beim ATP-Masters von Monte Carlo eine erneute Überraschung gegen Novak Djokovic verpasst. Der Augsburger unterlag dem Weltranglistenersten aus Serbien, der das zweitwichtigste Sandplatzturnier der Saison 2013 und 2015 gewonnen hatte, trotz guter Leistung nach 2:36 Stunden mit 3:6, 6:4, 4:6. „Schade, aber darauf lässt sich aufbauen“, sagte Kohlschreiber bei Sky: „Die entscheidenden Punkte sind heute an Novak gegangen. Ich habe leider ein paar Chancen liegen gelassen, das muss ich mir vorwerfen. Zwei, drei vergebene Breakbälle werden mich heute im Traum verfolgen.“ Erst im März hatte Kohlschreiber den Serben in der dritten Runde von Indian Wells überraschend ausgeschaltet. Gestern kassierte er gegen den 31-Jährigen die neunte Niederlage im elften Duell.
Deutschland droht im Fed-Cup-Relegationsspiel in Lettland der Ausfall von Wimbledonsiegerin Angelique Kerber (Kiel). Teamchef Jens Gerlach nominierte „aufgrund einer Erkrankung“ Kerbers für das Duell in der Hauptstadt Riga Mona Barthel (Neumünster) als fünfte Spielerin nach. Das teilte der Deutsche Tennis Bund (DTB) drei Tage vor dem Aufeinandertreffen mit. „Ich habe mich kurzfristig entschieden, mit Mona eine fünfte Spielerin mitzunehmen. Wir wollen bei dieser wichtigen Begegnung kein Risiko eingehen, da Angelique Kerber gesundheitlich angeschlagen ist und aktuell von den Ärzten keine Freigabe hat“, sagte Gerlach. Barthel ist bereits am Montagabend zum Team in Riga gestoßen und absolvierte gestern ihr erstes Training. Für Deutschland gehen außerdem Julia Görges (Bad Oldesloe), Andrea Petkovic (Darmstadt) und Anna-Lena Grönefeld (Nordhorn) an den Start. Spielbeginn in Riga ist am Karfreitag um 15 Uhr MESZ und am Samstag um 14 Uhr MESZ. Der Sieger spielt 2020 in der Weltgruppe.
Allgemein
Der zurückgetretene Basketball-Superstar Dirk Nowitzki hat den Umgang der Öffentlichkeit mit deutschen Sportidolen wie Boris Becker kritisiert. „Diese merkwürdige Sehnsucht nach dem Scheitern zuvor hochgejubelter Menschen ist mir nicht geheuer. Erst feiern die Menschen uns Sportler dafür, dass wir etwas besser können als sie“, sagte Nowitzki im Interview mit der Wochenzeitung „Die Zeit“: „Und sobald die Leute etwas finden, was Grund zur Schadenfreude gibt, stürzen sie sich drauf. Als wollten sie sagen: Ha! Der ist doch nicht besser als ich.“ Auch bei dem 40-Jährigen werde man einiges finden, „was ich längst nicht so gut kann wie viele andere. Ich bin ein Mensch. Noch bewege ich mich in einem perfekt auf mich abgestimmten System“, sagte Nowitzki: „Vielleicht wird die größte Herausforderung für mich sein, Fehler machen zu dürfen und nicht gleich dafür verurteilt zu werden.“