Taucht Neuer nochmals auf?

von Redaktion

Aus 14 Tagen Pause wurden bereits 29 – Letzter Spieltag wohl wieder ohne ihn

VON JONAS AUSTERMANN

München – Schwarzer Anzug, weißes Hemd, dunkelblaue Krawatte: Manuel Neuer betrat gestern im feinen Zwirn den Max-Joseph-Saal in der Residenz. Der Bayern-Keeper bekam dort von Staatsministerin Kerstin Schreyer die Bayerische Staatsmedaille für soziale Verdienste verliehen. Ob Neuer das Sakko schon bald wieder gegen ein Fußballltrikot eintauschen wird, ist weiter offen.

Der 33-Jährige hatte Mitte April beim Sieg in Düsseldorf (4:1) einen Muskelfaserriss in der linken Wade erlitten. Der FC Bayern kündigte eine 14-tägige Pause für seinen Torhüter an. Mittlerweile sind 29 Tage vergangen, und Neuer ist noch immer nicht ins Teamtraining zurückgekehrt. Wird er gegen Eintracht Frankfurt spielen? Neuer: „Ob ich eingreifen kann, kann ich heute noch nicht sagen. Wie die Chancen stehen, weiß ich auch nicht genau.“ Zuversicht klingt anders.

Gut möglich also, dass am Samstag erneut eine Meisterfeier ohne den Keeper steigt – zumindest auf dem Rasen. Schon vor zwei Jahren humpelte er am letzten Spieltag mit einer großen Schiene in die Arena, ließ sich trotz seines Mittelfußbruchs feiern. Mit der gleichen schweren Verletzung verpasste Neuer große Teile der Spielzeit 2017/2018. Wieder blieb dem Keeper bei den Feierlichkeiten seiner Teamkollegen nur die undankbare Zuschauerrolle. Und heuer mal mit Neuer? „Ich arbeite auf jeden Fall hart an der Rückkehr. Man muss von Tag zu Tag gucken, wie es ausschaut.“ Der Weltmeister von 2014 stellt aber klar: „Ich habe das Frankfurt-Spiel noch im Blick.“

Am Samstag wird es etwas zu feiern geben – da ist Neuer guter Dinge. Er meint: „Ich bin zuversichtlich, dass der Meister FC Bayern heißen wird.“ Allerspätestens im DFB-Pokalfinale gegen RB Leipzig (25. Mai) will Neuer seinen Posten aber wieder einnehmen. Auf die Frage, was er im Training schon wieder machen könne, verwies Neuer mit einem Lächeln auf die Preisverleihung und erklärte: „Ich kann eine Medaille entgegennehmen und ich kann gehen.“ Das sollte zumindest für eine Meisterfeier als Tribünengast reichen.

Gestern wurde der Bayern-Torhüter für sein Engagement im Rahmen der Manuel Neuer Kids Foundation ausgezeichnet. Seit 2010 zeigt dieses Projekt Kindern und Jugendlichen aus sozialen Brennpunkten Perspektiven auf. Neuer: „In erster Linie geht es mir um die Kinder und ihre Chancengleichheit. Jedes Kind soll für die Zukunft die gleichen Chancen haben.“ Neben einem Kinder- und Jugendhaus in seiner Heimatstadt Gelsenkirchen ist ein weitere Einrichtung, die Manus heißen soll, in der Münchner Messestadt Riem geplant. „Wir arbeiten schon einer gewissen Zeit daran und hoffen, dass die Stadt mitspielt. Für mich als Neu-Münchner sozusagen wäre es schön, wenn ich vor Ort auch ein Manus entwickeln und öfter mal vor Ort sein könnte.“

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