Uli Hoeneß hat seinen Spieler Franck Ribéry mit einiger Verspätung in der Goldsteak-Affäre verteidigt. „Der einzige Fehler, den er gemacht hat, war, dass er das Steak nicht an die Wand geklatscht hat“, sagte der Präsident des FC Bayern gestern auf einer Podiumsdiskussion in Bonn: „Er war sich überhaupt nicht im Klaren darüber, dass er missbraucht wurde.“ Ribéry habe das Steak damals gar nicht gegessen, erklärte Hoeneß: „Er war eingeladen, und der clevere Wirt hat ihm das Steak, das er gar nicht wollte, einfach hingestellt.“ Auf den Hinweis, dass der Franzose das Video, auf dem er das Goldsteak mit Salz bestreut, selbst in den sozialen Medien geteilt habe, antwortete Hoeneß: „Ich weiß nicht, ob die alles wissen, was in ihren albernen Social-Media-Kanälen verzapft wird.“ Über die offiziellen Social-Media-Kanäle von Ribéry waren Anfang Januar obszöne Beleidigungen verbreitet worden. Das war eine Reaktion auf Kritik an einem vergoldeten Steak, das ihm einige Tage zuvor serviert worden war. Dafür hatte Ribéry vom FC Bayern eine hohe Geldstrafe bekommen. Die Spieler von heute täten ihm leid, sagte Hoeneß: „Die jungen Leute sind vollkommen überfordert damit, wie über sie gerichtet wird. Jeder Furz wird registriert. Unsere Zeit der Unbekümmertheit war schön.“ In seiner Spielerzeit sei die Mannschaft mit Trainer Udo Lattek aufs Oktoberfest gegangen, „da waren wir zwölf Stunden da. Die Hälfte war betrunken. Es ging, bis irgendwann einer hintenrunter gekotzt hat. Was meinen Sie, was da heute los wäre?“