München – „Mindestens zwei neue Spieler“ will 1860-Geschäftsführer Michael Scharold bis zum Trainingsstart am 17. Juni verpflichten, um Trainer Daniel Bierofka eine drittligataugliche Mannschaft hinstellen zu können. So verkündete es der ehemalige Finanzierungs-Leiter des FC Schalke 04 Ende vergangener Woche bei einem Pressetermin. Scharolds Problem: Bevor die neuen Spieler kommen könnten, müssten noch „Fakten geschaffen“ werden.
Inzwischen ist klar, wie diese Fakten aussehen könnten. Nach Informationen unserer Zeitung will Hauptsponsor Die Bayerische die Namensrechte am Nachwuchsleistungszentrum kaufen. Die blaue Talenteschmiede gehörte einst bundesweit zu den führenden Vertretern ihrer Art. Spieler wie Kevin Volland, Lars und Sven Bender, Bobby Wood, Felix Uduokhai, Marius Wolf, Florian Neuhaus und Julian Weigl wurden dort zu Profis ausgebildet. Inzwischen hat die Qualität durch den allgemeinen Niedergang beim Giesinger Club zwar deutlich gelitten, dennoch bleibt das NLZ eine werbewirksame Einrichtung, die sich die Löwen nun versilbern lassen wollen.
Aus diesem Grund war gestern ein Termin mit dem Versicherungsunternehmen aus dem Münchner Stadtteil Neuperlach anberaumt. Spätestens Ende der Woche wollen die Löwen öffentlich Auskunft aber die Ergebnisse geben. Die Zuversicht ist beachtlich. Mit den kolportierten 300 000 Euro sollte es möglich sein, zwei Innenverteidiger und einen Stürmer zu finanzieren, um den Drittligakader konkurrenzfähig zu machen – und Trainer Daniel Bierofka bei Laune zu halten.
In Gesprächen steht 1860 auch mit der Stadt München. Hier geht es um die Miete für das Stadion an der Grünwalder Straße (acht Prozent der Ticketeinnahmen an die Stadt), auch der im Drittligavergleiche hohe Abschlag für die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) belastet das Budget. Was die Investorenseite zu den neuen Entwicklungen sagt? In dieser Woche will MAN-Betriebsrats-Chef Saki Stimoniaris, der Vorsitzender des 1860-Aufsichtsrats und Sprecher Ismaiks, ausführlich Stellung nehmen.