Voll auf das Hannover-Modell

von Redaktion

96 trennt sich von Thomas Doll und vertraut beim Neuaufbau alten Bekannten

Hannover – Die Hannoveraner Jungs Mirko Slomka und Jan Schlaudraff übernehmen – und sollen 96 wieder zu neuem Glanz verhelfen. Nach dem Abstieg aus der Bundesliga wird mit Slomka ein alter Bekannter Cheftrainer in der 2. Liga, Schlaudraff wird zum Sportdirektor befördert. Die Mission für das neue Führungsduo, das in Hannover Erinnerungen an furiose Europapokal-Abende weckt, ist klar: Rückkehr auf die große Bühne.

Slomka und Schlaudraff „werden von nun an die Planungen für eine erfolgreiche Saison weiter vorantreiben, die mit einem Neustart in der 2. Liga beginnt“, teilte 96 mit und machte zu Slomkas Vorgänger Thomas Doll keine Angabe: „In verschiedenen umfassenden Gesprächen wurde die Philosophie festgelegt, die Hannover 96 künftig verfolgen möchte.“ Diesen Neuaufbau traute Clubchef Martin Kind Doll nicht zu. Der 53-Jährige hatte im Januar die Nachfolge von Andre Breitenreiter angetreten und einen Vertrag bis 2020 unterschrieben – gültig auch für die 2. Liga. Doch nun wird Doll abberufen, mit Slomka und Schlaudraff setzt Kind auf sein Hannover-Modell.

Der Unternehmer hatte zuletzt betont, dass er einen Trainer und Manager holen will, die sich wirklich mit Hannover verbunden fühlen. „Wenn jemand von außen kommt, dann ist keine wirkliche Identifikation gegeben“, sagte der 75-Jährige.

Slomka und Schlaudraff stehen für die gute alte Zeit. Unter Slomka erlebte 96 von 2010 bis 2013 die erfolgreichsten Jahre der jüngeren Vereinsgeschichte, zweimal führte der vor den Toren der Stadt geborene 51-Jährige die Niedersachsen mit aggressivem Umschaltfußball in die Europa League. „Wir haben wundervolle Zeiten gehabt und tolle Momente in Europa erlebt. Jan und ich haben einen gewissen Stallgeruch“, sagte Slomka.

Damals stand Schlaudraff, heute 35, unter Slomka noch als Spieler auf dem Platz und dribbelte sich als Europacupheld in die Herzen der Fans. Von 2008 bis 2015 trug er das 96-Trikot und war ab Sommer eigentlich nur als Manager-Lehrling eingeplant. Doch weil Horst Heldt bereits im April gehen musste, stieg Schlaudraff schon früher ein. „Wir wollen agieren und Fußball auf den Platz bringen, der begeistert“, sagt er.  sid

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