Paris – Ein deutsches Tennis-Trio mit Alexander Zverev an der Spitze hat bei den French Open die dritte Runde erreicht und mit imponierenden Auftritten die bislang bescheidene Bilanz aufpoliert. Zverev gewann gestern mit einer Sandplatz-Demonstration im Eiltempo gegen den schwedischen Qualifikanten Mikael Ymer 6:1, 6:3, 7:6 (7:3). „Ich habe das Gefühl, dass ich wieder anfange, richtig gutes Tennis zu spielen“, sagte der Weltranglisten-Fünfte. „Das war ein gutes Match von mir. Ich hoffe, dass es jetzt mit jedem Spiel besser wird.“
Beim zweiten Grand-Slam-Turnier seiner bislang eher mäßigen Saison trifft der 22 Jahre alte Hamburger im Kampf um den Einzug in das Achtelfinale am Samstag auf den an Nummer 30 gesetzten Serben Dusan Lajovic. „Das wird sehr schwer, aber ich bin bereit. Ich freue mich auf das, was jetzt kommt“, sagte Zverev. Dass er nach seiner jüngsten Formkrise aktuell nicht zum Favoritenkreis zähle, sei „unglaublich angenehm“.
Jan-Lennard Struff zog durch ein 7:6 (7:2), 7:6 (7:3), 6:7 (4:7), 6:2 gegen Radu Albot aus Moldau erstmals in die dritte Runde von Paris ein. Andrea Petkovic rang in einem Kraftakt über 2:24 Stunden die an Nummer 25 gesetzte Hsieh Su-Wei aus Taiwan mit 4:6, 6:3, 8:6 nieder. „Der Sieg bedeutet mir viel, denn es war ein super Match“, sagte die Darmstädterin.
Damit verhinderte die 31-Jährige nach dem Aus von Angelique Kerber und Julia Görges in Runde eins und dem Zweitrunden-Scheitern von Laura Siegemund das schlechteste deutsche Damen-Abschneiden bei einem Grand Slam seit neun Jahren.
„Ich bin sehr happy, Radu ist ein brutaler Fighter. Wenn ich ihm den kleinen Finger gebe, nimmt er den ganzen Arm. Es waren sehr viel enge Spiele. Ich bin super happy, es war einfach geil“, sagte Struff (29). Im Kampf um den Einzug in sein erstes Grand-Slam-Achtelfinale bekommt es der Warsteiner mit dem an Nummer 13 gesetzten Kroaten Borna Coric zu tun.
Deutlich einfacher als sein Davis-Cup-Kollege hatte es Zverev. Der beste deutsche Tennisprofi ließ der Nummer 148 der Welt keine Chance. Die einzige kurze Schwächephase am Ende des dritten Satzes meisterte Zverev souverän und beseitigte im Tiebreak jeden Zweifel. Nach einer Stunde und 59 Minuten beendete Zverev das ungleiche Duell mit seinem dritten Matchball. dpa