Die deutschen Profivereine haben im vergangenen Jahr zusammen knapp 200 Millionen Euro für Spielervermittler ausgegeben – und damit mehr Geld, als 30 der 36 Erst- und Zweitligisten in einer Spielzeit an Umsatz erzielen. Borussia Dortmund zahlte allein 40,9 Millionen Euro an Berater-Honoraren. Mit großem Abstand folgen Bayer Leverkusen (22,6 Millionen), Rekordmeister FC Bayern (22,3) und der VfL Wolfsburg (21,6).
Die erstmalige Veröffentlichung der Finanzkennzahlen aller 36 Proficlubs durch die Deutsche Fußball Liga belegt die zunehmenden Provisionskosten für die Vereine bei der Verpflichtung neuer Spieler. Gaben die 18 Bundesligisten zwischen März 2015 und März 2016 noch 127 Millionen Euro für die Berater aus, waren es nun schon 169 Millionen Euro.
Gregor Reiter, Geschäftsführer der Deutschen Fußballspieler-Vermittler-Vereinigung (DFVV), verteidigte die steigenden Honorare. „200 Millionen Euro sind viel Geld. Aber es wird immer so getan, als würde keine Leistung dahinter stecken.“ Das sei „Stimmungsmache, denn dem ist nicht so“, sagte Reiter. Er wies darauf hin, dass die Vereine das Geld nicht verschenken würden. „Wenn sie dies täten, würden sich die Verantwortlichen strafbar machen. Die Staatsanwaltschaft hat im Zusammenhang mit gezahlten Beraterhonoraren meines Wissens in Deutschland aber noch nie ermittelt“, so der Rechtsanwalt.
Vielen Verantwortlichen ist die gängige Praxis dennoch ein Dorn im Auge. „Es ist absurd, dass die Clubs die Spielerberater bezahlen. Eigentlich müssten das die Spieler tun“, sagte Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge schon vor Jahren.
Erst ein Gespräch mit ihrem kurze Zeit später gestorbenen Trainer Jean-Francois Ballester hat den Kinderwunsch von Paarlauf-Olympiasiegerin Aljona Savchenko in den Vordergrund rücken lassen. „Ich dachte an seinen Ratschlag und spürte: Man muss leben – und nicht warten. Das Wichtige sollte man nicht verschieben“, sagte die 35-Jährige der Zeitschrift „Bunte“. Der französische Coach von Savchenko und ihrem Partner Bruno Massot war im Dezember vergangenen Jahres im Alter von nur 53 Jahren einem Herzversagen erlegen. Die gebürtige Ukrainerin wird voraussichtlich im November erstmals Mutter. Ob die Ex-Weltmeister ihre gemeinsame Wettkampfkarriere fortsetzen, ist fraglich.