München – Seinen 20. Geburtstag ließ Kai Havertz im Kreise der Familie ausklingen. Nach dem 8:0-Sieg der DFB-Auswahl gegen Estland saß er zusammen mit seinen Eltern, Freundin Sophia, Schwester Lea und Bruder Jan auf der Terrasse des Hilton-Hotels am Mainzer Rheinufer. Am Donnerstag ging er in den wohlverdienten Sommerurlaub.
Während Havertz in den nächsten Wochen die Füße hochlegt, wird hinter den Kulissen weiter an seiner Bayern-Zukunft gebastelt! Denn: Nach Informationen dieser Zeitung fand wenige Stunden vor dem Anpfiff in Mainz ein Geheimtreffen zwischen Bayern-Chefscout Marco Neppe und Havertz-Berater Hannes Winzer von der Agentur Spielerrat statt. Es ging um die mögliche künftige Rolle des 20-Jährigen beim Rekordmeister. Neppe war nach dem Treffen ebenfalls im Stadion, hätte das größte deutsche Talent gerne noch mal live beobachtet. Doch Ersatz-Bundestrainer Marcus Sorg machte dem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung. „Wir haben hier einen großen Konkurrenzkampf. Kai ist noch jung. Er soll hier erst mal reinkommen, alles aufnehmen“, erklärte Sorg.
Einsatzzeit hin oder her: Der Besuch von Neppe in Mainz verdeutlicht, wie wichtig es den Bayern ist, Havertz nach München zu lotsen. Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge bestätigte gegenüber „Sport Bild“ die Kontaktaufnahme zu Bayer-Geschäftsführer Rudi Völler wegen des Spielers: „Ich habe Rudi gefragt, wie Leverkusen mit Kai Havertz plant. Er sagte mir: Es gibt in Leverkusen einen Beschluss mit dem Aufsichtsrat, Herrn Werner Wenning, dass der Spieler auf jeden Fall in der nächsten Saison in Leverkusen spielt.“
Damit kann Havertz ebenfalls gut leben. Immerhin spielt die Werkself nächste Saison in der Champions League. Ein Transfer in dieser Saison würde daher eher unter dem Motto laufen: Alles kann, nichts muss. MANUEL BONKE