Turin – „Amore mio“ – eine ältere Dame mit Hut streichelte immer wieder zärtlich über den rechten Arm von Gianluigi Buffon. Die Torwart-Ikone, lässige Sonnenbrille, schickes weißes Hemd, nahm den liebevollen Empfang auf dem Vereinsgelände von Juventus Turin mit einem strahlenden Lächeln entgegen. Der Weltmeister von 2006 ist zurück bei seinem Herzensclub.
„Der Tag der großen Rückkehr von Gigi Buffon nach einem Jahr der Trennung ist gekommen“, schrieb die „Gazzetta dello Sport“, während der Club seine Anhänger immer wieder mit Videoschnipseln in den sozialen Medien fütterte. Bereits von 2001 bis 2018 war Buffon für Juve gehechtet, er gehört zu den größten Spielern der Clubgeschichte und wird nun wohl vorerst ein Jahr dranhängen. Als nominelle Nummer zwei hinter dem Stammkeeper Wojciech Szczesny.
Mit 41 Jahren verfolgt Buffon – nun im Team von Superstar Cristiano Ronaldo – trotz der neuen Rolle weiter große sportliche Ziele. Er will endlich den Henkelpott des Champions-League-Siegers in den Händen halten. Dieser Traum hatte ihn auch zu seinem „Seitensprung“ im Sommer 2018 zu Paris St. Germain bewegt, den er mit der französischen Meisterschaft beendete. Den erhofften Königsklassen-Coup verpasste Buffon aber mit dem Team von Thomas Tuchel. „Ich gehe bereichert und zufrieden mit der Erfahrung, die mich wachsen lässt“, schrieb Buffon zum Abschied.
Nun kehrt er zurück – und setzt auf die Führungsqualitäten von Cheftrainer Maurizio Sarri. Neue Stars wie Ajax-Youngster Matthijs de Ligt, der in Turin hoch im Kurs steht, könnten die Chancen auf einen Europacup-Triumph vergrößern. Die Champions League ist aber längst nicht das einzige Ziel von Buffon. Er will auch seine zehnte italienische Meisterschaft gewinnen und kann darüber hinaus Rekordspieler der Serie A werden: Paolo Maldini hat mit 648 Einsätzen nur sieben Partien mehr absolviert als Buffon. Der „ewige Gigi“ ist noch nicht fertig. sid