Frankfurt – Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) prüft einem Bericht des „Spiegel“ zufolge einen Ausstieg aus den Verträgen mit der Schweizer Vermarktungsfirma Infront. Grund dafür sollen Tricksereien rund um die Vermarktung von Bandenwerbung bei Länderspielen sein.
Offenbar war es bei der Vermarktung der Bandenwerbung bei Spielen der deutschen Nationalmannschaft zu erheblichen Betrugsfällen gekommen. Bis 2018 hatte der DFB dieses Vermarktungsrecht an die Agentur Infront verkauft. Infront hatte bereits bestätigt, „betrügerische Aktivitäten entdeckt“ zu haben, die „mutmaßlich von einem ehemaligen leitenden Mitarbeiter begangen wurden“.
Infront nannte auch Details zu den Fällen. „Den Kunden wurde weniger Werbezeit als vertraglich vereinbart zur Verfügung gestellt. Dadurch entstand ein Überschuss an verfügbarer Werbezeit, für die zusätzlichen Einnahmen generiert wurden.“
Infront wurde nach eigenen Angaben durch einen Hinweis der Staatsanwaltschaft in Thurgau/Schweiz auf Aspekte dieser Aktivitäten aufmerksam. Gegen den ehemaligen Mitarbeiter sei ein Strafverfahren wegen des Verdachts auf ungetreue Geschäftsbesorgung zum Nachteil von Infront eröffnet worden.
Bis 2017 war die deutsche Fußball-Legende Günter Netzer noch als Infront-Manager aktiv.
Der chinesische Immobilienkonzern Wanda und drei Partner übernahmen den Sportvermarkter im Jahr 2015, haben das Geschäftsmodell der Schweizer aber beibehalten. sid