2900 Profis gibt es in Deutschland in den jeweils beiden höchsten Ligen im Fußball, Basketball, Eishockey und Handball. Alle sind sie gemeldet bei der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft, der Verletzungen bei der Ausübung des Berufs in Training und Spiel gemeldet werden (müssen). Die VBG ist also in der Lage, einen jährlichen Sportreport zu erstellen. Der neueste, der 2018 zusammenfasst, besagt: Ein Profisportler muss damit rechnen, dass es ihn pro Saison zweimal erwischt und er 25 Tage ausfällt.
Im Fußball stieg die Verletzungsquote an – um 13,2 Prozent; ein Spieler war im Schnitt 2,7 Mal verletzt. Ein Handballer ist jedoch öfter betroffen, 2,8 Mal, in der Bundesliga wurde eine Abgang um 19,2 Prozent beobachtet. Eishockey verzeichnet einen Rückgang von 2,7 auf 2,3 Verletzungen. Im Basketball sind es nur 2,0. 82,7 Prozent aller Fußballer verletzen sich jede Saison (Basketball 70,7 – Eishockey 79,6 – Handball 76,9).
Für 2018 hat die VBG ihr Augenmerk auf Risse des vorderen Kreuzbands gelegt und ausgerechnet, wie viele Tage vom Unfallzeitpunkt bis zur uneingeschränkten Rückkehr ins Mannschaftstraining vergingen. Am schnellsten war der Eishockeyspieler wieder verfügbar (224 Tage), gefolgt von Fußball (244), Handball (271) und Basketball (326). In 41,7 Prozent der Kreuzbandfälle ist auch der Meniskus beteiligt. Öfter als andere trifft es Handballer (0,81 Rupturen pro 1000 Stunden Spiel – Fußball: 0,44).
Was sich über die vier untersuchten Sportarten sagen lässt:
Fußball: Am gefährdetsten ist der Oberschenkel (im Training Zerrung, im Spiel Muskelfaserriss), Abwehrspieler erwischt es eher als andere Positionen, in 21,3 Prozent der Fälle ist gegnerisches Foulspiel eine wesentliche Ursache. Allerdings hat der Fußball eine hohe Non-Kontakt-Verletzungsquote im Spiel: 24,5 Prozent aller Verletzungen kommen ohne „Feindeinwirkung“ zustande.
Basketball: Klassiker unterm Korb ist die Distorsion des oberen Sprunggelenks. Center und Power Forwards bekommen mehr ab.
Handball: Ist nicht gut fürs Knie, und besonders in Acht nehmen sollte sich der Rückraumspieler.
Eishockey: Hat pro 1000 Stunden Wettkampf die mit Abstand meisten Verletzungen (117,7 – im Vergleich: Fußball 50,2, Handball 87,9, Basketball 97,0), die am häufigsten verletzte Körperregion ist der Kopf (Distorsion der Halswirbelsäule). Vorsehen müssen sich Verteidiger. 29,2 Prozent aller Verletzungen werden durch Fouls im Spiel ausgelöst, ohne Kontakt im Wettkampf passiert selten was (6 Prozent der Blessuren). gük