Enormes Potenzial

von Redaktion

BASKETBALL Die fünf wichtigsten Erkenntnisse aus dem Supercup im Hinblick auf die WM

Hamburg – Die deutsche Basketball-Nationalmannschaft hat beim Supercup in Hamburg eine starke Gesamtleistung hingelegt. Die Bilanz: drei Spiele, drei Siege. Hier die fünf wichtigsten Erkenntnisse im Hinblick auf die bevorstehende WM in China (31. August – 15. September).

Schröder funktioniert als Anführer

19, 21, 33: Schröders Punktzahlen in den Spielen gegen Ungarn, Tschechien und Polen sprechen schon für sich der 25-Jährige war jeweils Topscorer. Bundestrainer Henrik Rödl freute sich aber noch mehr über Schröders Entwicklung in der Defensive und über den Einfluss auf das gesamt Team. „Er macht da einen Riesenjob“, sagte Rödl: „Wie er mit der Mannschaft umgeht, wie professionell er ist, ist sehr gut.“

Die Rotation steht

Es zeichnet sich ab, dass Rödl unter dem Korb zunächst viel auf Daniel Theis setzt. Der Profi von den Boston Celtics war im Supercup auf beiden Seiten des Parketts enorm präsent und harmonierte bestens mit Maximilian Kleber (Dallas Mavericks), der als großer Flügelspieler die Nummer eins sein dürfte. Der ebenfalls NBA-erfahrene Paul Zipser (FC Bayern München) bringt als kleiner Flügelspieler seine Athletik ein, kann von außen treffen. An der Seite des gesetzten Topstars Schröder könnten je nach Gegner der defensivstarke Ismet Akpinar (Besiktas Istanbul) oder Maodo Lo (FC Bayern) auflaufen.

Viel Tiefe im Kader

In Hamburg zeigte sich das enorme Potenzial des Kaders, das es laut Ex-Bundestrainer Dirk Bauermann so noch nicht bei einer deutschen Mannschaft gegeben habe. Ob die wuchtigen Johannes Voigtmann (ZSKA Moskau) und Danilo Barthel (FC Bayern) oder die einsatzfreudigen Johannes Thiemann und Niels Giffey (beide Alba Berlin) – immer wieder kann ein anderer Spieler Impulse setzen. NBA-Talent Isaac Bonga (Washington) bewies beim Supercup, das auch mit ihm zu rechnen ist. Der 19-Jährige agierte sehr konzentriert und bringt mit 2,03 Metern eine außergewöhnliche Physis als Aufbauspieler mit.

Defensive als Stärke

Maxi Kleber zählt zu den Elite-Verteidigern in der NBA, Theis beweist immer wieder sein gutes Raumgefühl unter dem Korb, Schröder hat in der Arbeit gegen den Ball kräftig zugelegt und findet in Akpinar einen wild-entschlossenen Unterstützer. Die deutsche Mannschaft bringt vieles mit, um bei der WM ihre Gegner mit einer starken Defensive zu nerven. „In der Verteidigung haben wir so viel Potenzial, dass es eigentlich an keinem Tag eine Schwachstelle sein darf“, sagte Kleber. Gegen Polen zeigte sich allerdings, dass dafür in jeder Minute die Bereitschaft stimmen muss.

Der Trainer als Faktor

Henrik Rödl wird von seinen Profis gerne als „Spielertrainer“ bezeichnet. Der Europameister von 1993 hat in seiner Karriere fast alles erlebt und genießt bei seinem Team ein hohes Ansehen. „Jeder ist zufrieden mit ihm, er macht einen guten Job“, sagte Schröder. Wenn es das Spiel verlangt, kann der 50-Jährige auch richtig laut, richtig emotional werden. „Toller Mensch, toller Trainer, absoluter Basketball-Experte“, so DBB-Präsident Ingo Weiss. sid

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