Berlin – Den WM-Frust hatte Henrik Rödl fast schon wieder abgeschüttelt. Nach dem Studium der Final-Gala des neuen Weltmeisters Spanien als TV-Experte präsentierte sich der Basketball-Bundestrainer angriffslustig für die Mission Wiedergutmachung. „Es nagt, dass es so lange dauert, bis ich wieder raus kann mit diesem Team“, betonte der Coach. „Wir alle haben riesig Lust, zu zeigen, dass wir richtig etwas reißen können.“
Die Gelegenheit, sich für das Scheitern in der WM-Vorrunde von China zu rehabilitieren, bietet sich dabei erst in gut neun Monaten. Da Deutschland als Gastgeber für die Heim-EM 2021 bereits gesetzt ist, stehen in der Qualifikation für das Rödl-Team während der Saison nur bessere Freundschaftsspiele an. Im Frühsommer geht es dann in einem Qualifikationsturnier gegen fünf andere Teams um die letzte Chance auf Olympia 2020 in Tokio.
Dass er selbst das deutsche Team zu den ersten Sommerspielen seit 2008 in Peking mit Dirk Nowitzki führen will, steht für Rödl aber außer Frage. „Wenn ich eine Chance habe, mich mit dieser Mannschaft wieder zeigen zu dürfen, dann werde ich das natürlich machen“, sagte der 50-Jährige, der bereits während des WM-Fehlschlags eine Jobgarantie von Verbandschef Ingo Weiss erhalten hatte. „Ich bin so motiviert, man braucht mich nicht motivieren.“