Berlin – Diskus-Olympiasieger Christoph Harting (29) ist – etwas überraschend – vom Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) für die WM in Doha (27. September bis 6. Oktober) nominiert worden. Trotz zuletzt durchwachsener Leistungen befindet sich der Berliner im 71-köpfigen Aufgebot, das der DLV gestern veröffentlichte.
Harting hatte nach seiner Nullnummer bei den deutschen Meisterschaften Anfang August trotz erfüllter Norm seine Reise nach Katar offen gelassen – um seine Vorbereitung auf die Olympischen Spiele 2020 nicht zu gefährden. Zuletzt hatte sich der Berliner immer wieder mit Rückenproblemen herumgeplagt. Beim ISTAF Anfang September in Berlin erreichte er nur den 9. und letzten Rang und musste den Wettkampf vorzeitig beenden. Für Aufsehen hatte Harting allein mit irritierenden Aussagen über den Status der DM gesorgt, indem er diese als „letzte Erpressungsmöglichkeit der deutschen Leichtathletik“ bezeichnet hatte. In Berlin gab es anschließend ein klärendes Gespräch mit Idriss Gonschinska, DLV-Generaldirektor Sport, und Diskus-Bundestrainer Marko Badura.
Weitsprung-Star Malaika Mihambo (LG Kurpfalz), die starken Speerwerfer um Olympiasieger Thomas Röhler (Jena) und Titelverteidiger Johannes Vetter (Offenburg) sowie Lauf-Ass Konstanze Klosterhalfen (Leverkusen) waren bereits Anfang August für die WM nominiert worden. Klosterhalfen befindet sich sowohl über 1500 m als auch über 5000 m im DLV-Aufgebot. Mihambo, die auch über 100 m die WM-Norm geknackt hatte, wird hingegen lediglich im Weitsprung an den Start gehen.
Die einzigen Münchner im deutschen Aufgebot sind die 800-m-Läuferinnen Christina Hering und Katharina Trost, die für die Stadtwerke starten. sid