Hamburg – Ausgerechnet Stadtrivale St. Pauli hat den Hamburger SV in der 2. Liga gestoppt. Der bisherige Tabellenführer verlor das Montagabend-Duell beim Kiez-Club verdient mit 0:2 (0:1) und kassierte die erste Saisonpleite. Dimitrios Diamantakos (18.) mit seinem vierten Saisontreffer und ein Eigentor von HSV-Kapitän Rick van Drongelen sorgten vor 29 226 Zuschauern im ausverkauften Millerntor-Stadion für den Erfolg des FC St. Pauli.
Es war der erste Sieg seit dem 16. Februar 2011 (1:0) in einem Pflichtspiel gegen den großen Rivalen vom Volkspark – und der erste Heimerfolg gegen den HSV seit 1960, damals noch in der Oberliga. Durch die schmerzhafte Pleite nach vier Siegen in Folge rutschte der HSV hinter den VfB Stuttgart auf Platz zwei. St. Pauli ist jetzt Zehnter.
Die Gastgeber begannen bissig und aggressiv. Der HSV kam kaum zur Ruhe. Von geordnetem Spielaufbau war beim Favoriten kaum etwas zu sehen. St. Pauli erarbeitete sich Chance um Chance. Vor allem Marvin Knoll und Mats Möller Daehli trieben das Spiel ihrer Mannschaft an. Knoll (14.) prüfte dann auch HSV-Keeper Daniel Heuer Fernandes mit einem Fernschuss. Er war es auch, der den Ball per Kopf an den Pfosten bugsierte – den Abpraller staubte Diamantakos ab.
Erst nach gut 25 Minuten Stunde gelang es dem HSV, sich zu befreien. Doch erst in der 43. Minute wurde es für St. Pauli gefährlich, als Sonny Kittel den Pfosten traf. Kurz darauf jubelte der HSV zu früh, nachdem Lukas Hinterseer getroffen hatte. Das Tor wurde annulliert, weil der Ball vor Bakery Jattas Flanke im Aus gewesen sein soll.
Als Sven Jablonski die zweite Halbzeit anpfeifen wollte, ließen Fans beider Clubs in ihren Blocks Pyrotechnik abbrennen. Das Spiel wurde mit einigen Minuten Verzögerung fortgesetzt.
Nach der Pause drückte der HSV die Gastgeber in die eigene Hälfte. Hinterseer (49./53.) scheiterte zweimal. Kurz darauf setzte der Österreicher den Ball freistehend als kurzer Entfernung über das Tor.
Überraschend fiel dann die Entscheidung: Ein schnell ausgeführter Freistoß verwirrte die HSV-Deckung, der bis dahin gute van Drongelen lenkte den Ball bei seiner Rettungsaktion ins eigene Tor. Danach war der Widerstand der Gäste gebrochen. dpa