Zwei Teenager im Rampenlicht

von Redaktion

Die Youngster Justin Schütz und John-Jason Peterka sorgen für einen gelungenen Saisonstart beim EHC München

München – Justin Schütz darf längst ohne Gitter vor dem Gesicht spielen. Er ist bereits 19 Jahre alt. Und auch sonst hat er den anderen hochbegabten Teenagern, die an den ersten beiden Spieltagen der Deutschen Eishockey Liga (DEL) Aufsehen erregt haben, etwas voraus: Die Florida Panthers wählten den jungen Stürmer, geboren in Kassel, im vergangenen Jahr bei der Talentvergabe an Position 170 aus – im Sommer war er zum zweiten Mal beim Development Camp des Klubs aus der National Hockey League (NHL) dabei.

Einstweilen spielt Schütz nach seiner fünfjährigen Lehrzeit in der Eishockey-Akademie von Red Bull Salzburg für Red Bull München – und dort hat er sich prächtig eingeführt: mit zwei Siegtreffern. Am ersten Spieltag erzielte Schütz, der sich auch schon Nationalspieler nennen darf, zunächst das 2:1 bei den Augsburger Panthern, am Sonntagnachmittag das 3:2 gegen die Düsseldorfer EG. Und dennoch stand der Teenager zumindest am Sonntag nicht alleine im Rampenlicht – er musste es sich mit einem 17 Jahre alten Mannschaftskollegen teilen.

John-Jason Peterka trägt noch ein Gitter am Helm, doch den Blick auf das Wesentliche versperrt es ihm offenkundig nicht: Der Teenager erzielte gegen Düsseldorf die ersten beiden Treffer der Münchner. „So kann es weitergehen“, sagte er, „zwei Tore zum Sieg beigesteuert zu haben, ist natürlich unglaublich.“

Auch Peterka, geboren in München, ist ein Musterschüler der Red-Bull-Akademie. Zum Draft der NHL wäre er im kommenden Sommer zugelassen, ab dem 14. Januar, wenn er 18 Jahre alt wird, darf er zunächst mal das Gitter am Helm entfernen.

Einen Tag nach Peterka wird auch Tim Stützle, geboren in Viersen, den Gesichtsschutz ablegen können. Stützle traf am ersten Spieltag beim 4:1 von Meister Adler Mannheim bei den Nürnberg Ice Tigers mit seinem ersten Schuss zur 1:0-Führung. Nach dem Spiel stand er vor dem Fanblock der Mannheimer und wurde gefeiert. „Er ist schon relativ weit“, sagte Trainer Pavel Gross, „aber der bleibt auf dem Boden, dafür werden wir sorgen, auf jeden Fall. Es gibt auch keine Gefahr, dass der irgendwie abhebt. Das ist ein ganz netter Kerl, der sich verbessern will.“

Der strenge Gross hält freilich derart große Stücke auf das 17-jährige Talent, dass er ihn schon wie einen Leistungsträger einsetzt: In den ersten beiden Spielen kam Stützle im Schnitt auf eine Spielzeit von 19:08 Minuten, als es am Sonntag gegen Köln in die Verlängerung ging, war der 17-Jährige wie selbstverständlich auf dem Eis. Der Teenager ist bereits erstaunlich abgebrüht, er fällt selbst in einer hochkarätig besetzten Mannschaft wie Mannheim auf, er mache sogar „manchmal Sachen, für die die Mitspieler noch nicht bereit sind“, sagt Gross.

Stützle, davon ist auszugehen, wird im kommenden Sommer von einem Klub aus der NHL gedraftet werden. Zuvor aber kommt es erst mal zum ersten Rendezvous der Hochbegabten. Am Freitag spielt München in Mannheim.  sid

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