Auch bei den Frauen: Fabel-Weltrekord

von Redaktion

Chicago – Die Weltrekord-Sprünge im Marathon fanden in den letzten Jahren ausschließlich bei den Männern statt, da war vor allem Berlin in jedem Herbst für eine neue Bestmarke gut. Bei den Frauen indes herrschte an der Spitze Stagnation – was verwundern musste, wenn man bedenkt, dass in immer mehr Kulturen der Frauenleistungssport ernsthaft betrieben wird. Jedoch: Der alte Rekord war halt auch eine richtige Marke.

Am Sonntagabend jedoch tat sich was. Die Kenianerin Brigid Kosgei verbesserte den 16 Jahre alten Marathon-Weltrekord der Britin Paula Radcliffe (2:15:25 Stunden) – und wie! Die 25-Jährige gewann in Chicago in 2:14:04 Stunden. Man muss wissen: Radcliffe, Marathon-Weltmeisterin von 2005 in Helsinki und dreimalige Siegerin des prestigeträchtigen New-York-Marathons (2004, 2007, 2008), hatte 2003 in London mit einem Traumrennen Weltrekord gelaufen – jedoch mit männlicher Begleitung. Ein ähnlicher Fall also wie der 1:59:40-Lauf von Eliud Kipchoge in Wien mit wechselnden Tempomachern.

Beachtlich, dass Kosgei die Radcliffe-Zeit unterbot – und bemerkenswert auch ihre eigene Steigerung: Sie verbesserte ihre im April in London aufgestellte persönliche Bestmarke von 2:18:20 Stunden um über vier Minuten, deklassierte ihre Mitkonkurrentinnen in der Windy City. Die Äthiopierinnen Ababel Yeshaneh (2:20:51) und Gelete Burka (2:20:55) kamen mit über sechs Minuten Rückstand ins Ziel.

Bei den Männern verpasste es der britische Star-Läufer Mo Farah (36), seinen Erfolg aus dem Vorjahr zu wiederholen. Beim Foto-Finish-Sieg des Kenianers Lawrence Cherono (2:05:45) vor Dejene Debela landete der viermalige Olympiasieger auf der Bahn in 2:09:58 Stunden auf Platz acht.  sid/gük

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