Der türkische Botschafter in Deutschland, Ali Kemal Aydin, hat die Kritik am Salutieren der türkischen Fußballprofis scharf verurteilt. „Es grenzt wirklich an Fremdenfeindlichkeit, Diskriminierung und Rassismus“, sagte er in Berlin. Die Kritik widerspreche der Meinungsfreiheit und sei ein Beispiel dafür, dass es wieder eine „anti-türkische Stimmung“ in Deutschland gebe.
Nicht nur die türkischen Nationalspieler haben einen militärischen Gruß in Richtung der türkischen Armee gesandt, die im Kriegseinsatz in Nordsyrien ist. Zig Akteure in bayerischen Amateurclubs taten es ihnen gleich. So auch die Fußballer von Türk Sport Garching. Vereins-Boss Hasan Celik sieht das Thema „künstlich in die Höhe gebauscht“. Der Kreisvorsitzende des Bayerischen Fußballverbands (BFV), Bernhard Slawinski, will – anders als vom Verband angekündigt – vorerst „keine Strafen verhängen, sondern die Jungs zum Nachdenken bringen“. Ausgerechnet beim Stadtderby gegen den VfR Garching II hatten am Sonntag bis auf einen Spieler alle Kicker von Türk Sport salutiert. Der Vereinsvorstand versucht, zu beschwichtigen. „Das hat absolut nichts damit zu tun, dass wir Krieg gutheißen oder eine aggressive Politik“, so Celik. „Wir alle sind gegen Krieg. Die Jungs haben nur einen Gruß an die Soldaten geschickt, weil die ja auch nicht freiwillig in den Krieg ziehen.“ Türk Sport habe einige kurdische Vereinsmitglieder, die seien immer willkommen. „Dass die Türkei Krieg führt gegen die Kurden, das ist eine rein deutsche Erfindung, die Türkei verteidigt nur ihre Grenze“, sagt Celik, der eine Verbandsstrafe daher für „völlig überzogen“ halten würde. bb