Herrsching – In einem hochspannenden, emotionalen Oberbayern-Derby siegten die Hypo Tirol Alpenvolleys Haching bei den WWK Volleys knapp mit 3:2 (23:25, 22:25, 27:25, 25:18, 15:11). Dabei sah die Mannschaft von Cheftrainer Stefan Chrtiansky lange Zeit wie der sichere Verlierer aus. Und Herrsching wie der sichere Gewinner. Im dritten Satz ließen die Ammersee-Hünen zwei Matchbälle ungenutzt. In der Folge steigerte sich der Meisterschaftsfavorit aus Innsbruck und wurde seiner Favoritenrolle letztlich gerecht. Jérôme Clère schlug nach knapp 125 Minuten den Herrschinger Block an und sorgte für Jubel bei den Alpenvolleys.
Das Derby vor knapp 800 Zuschauern in der allerdings nicht ausverkauften Nikolaushalle war Werbung für den Volleyballsport. Dass am Ende die Gäste die zwei Siegerpunkte einsacken konnte, lag am größeren Siegeswillen, aber auch an der enthusiastischen Stimmung in der kleinen Schulturnhalle.
Die Derby-Rivalen erlebten ein Auf und Ab der Gefühle. Die Herrschinger führten 2:0 und durften sich schon wie die sicheren Sieger fühlen. Im dritten Satz hatten sie sogar zwei Matchbälle, die sie jedoch ungenutzt ließen. In den Sätzen drei und vier konnten die Gäste zulegen, während die Gastgeber abbauten.
Im ersten Satz ging es lange hin und her. Kein Team konnte sich entscheidend absetzen. So gab ein technischer Fehler der Alpenvolleys den Ausschlag für den Herrschinger Satzgewinn (25:23). Auch im zweiten Umlauf sahen die begeisterten Zuschauer, unter ihnen knapp 15 Alpenvolleys-Fans, einen ähnlichen Spielverlauf. Gegen Mitte des Satzes konnten sich die Jungs in den Lederhosen-Trikots einen komfortablen Fünf-Punkte-Vorsprung erspielen. Auch weil Johannes Tille an der Aufschlaglinie groß aufspielte. Drei Asse in Serie schmetterte der 22-Jährige ins Feld der Alpenvolleys. Die Herrschinger hatten insgesamt sechs Satzbälle, einer nach dem anderen wurde vergeben. Der letzte brachte schließlich die Entscheidung. Und wieder war es Clère, der den Ball neben das Feld setzte (25:22).
Doch die Volleyball-Grenzgänger aus Innsbruck und Unterhaching gaben nicht auf. Nachdem die Hausherren zwei Matchbälle ausgelassen hatten, rettete Paulo Victor Costa da Silva die Alpenvolleys mit zwei wuchtigen Schmetterbällen (25:27). Der Diagonalangreifer erzielte 28 Punkte (und wurde später zum MVP gewählt), bei Herrsching kamen Jalen Penrose und Tim Peter auf jeweils 15 Zähler. Fast schon spielerisch leicht holten sich die Gäste auch den vierten Satz (18:25). Vor allem Costa da Silva trumpfte groß auf. Im Tie-Break hatten dann die Alpenvolleys das größere Spielglück auf ihrer Seite.