Talentsichtung im Kreißsaal

von Redaktion

HEINRICH HEUTE

VON JÖRG HEINRICH

Die großen Fußballvereine nehmen immer jüngere Spieler ins Visier. Denn die Ablösen für Kinder sind noch bezahlbar. Zwölfjährige bekommt man teilweise bereits für wenige Millionen Euro. Künftig soll die Sichtung noch früher einsetzen. In Kindergärten werden die „Räuber Hotzenplotz-Gruppe“ oder die „Tommy und Annika-Gruppe“ dann in „Real Madrid-Gruppe“ umbenannt. Das fördert früh die Identifikation mit dem künftigen Arbeitgeber. Darüber hinaus bilden die Clubs mittlerweile eigene Hebammen aus, die schon im Kreißsaal Kinder vermessen und potenzielle Superstars unter Vertrag nehmen. Wenn während der Geburt unter Rotlicht „FC Bayern, Stern des Südens“ gespielt wird, sind diese früh geprägten Kinder nie mehr gefährdet, dem TSV 1860 zuzuneigen. Außerdem laufen erste Versuche, das berühmte „Mia san mia“-Gen bereits pränatal ins Erbgut einzuschleusen.

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