Der nächste Schock – diesmal mit Ansage

von Redaktion

Lucas Hernandez fällt mehrere Wochen aus, schlägt nun die Stunde eines Youngsters?

München – Der Champions-League-Abend in Piräus endete für Lucas Hernandez humpelnd auf Krücken. Im Zweikampf bekam der Innenverteidiger einen Schlag auf den Fuß und zog sich eine Teilruptur des Innenbandes am rechten Sprunggelenk zu und muss operiert werden.

Damit wird er acht Wochen ausfallen und es ist unwahrscheinlich, dass er in der Hinrunde noch zum Einsatz kommt. Nach dem Kreuzbandriss von Niklas Süle muss Bayern nun den nächsten Abwehr-Schock verkraften. Sportdirektor Hasan Salihamidzic war hörbar angesäuert und äußerte in Richtung des französischen Verbandes Kritik. Zur Erinnerung: Frankreichs Trainer Didier Deschamps ließ Lucas trotz der Bedenken von Bayern-Vereinsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt in der vergangenen Länderspielperiode voll trainieren und auch spielen. In Piräus schimpfte Brazzo: „Mich hat es verwundert, dass die Kollegen das nicht vertrauensvoll behandelt haben. Wir wissen, dass Lucas aus einer langen Verletzung kommt. Ich bin schon ein bisschen verärgert drüber. Dr. Müller-Wohlfahrt ist ein Profi, der ganz genau weiß, was er macht. Und wenn man seine Meinung nicht akzeptiert und respektiert, das macht mir schon Sorgen.“

Erst vergangene Woche hatte sich Kovac bei seinem Trainer-Kollegen Deschamps nach dem Hernandez-Zoff öffentlich dafür bedankt, dass er ihm Spielzeit gab. Salihamidzic erklärte dazu: „Wir wollen natürlich, dass unsere Spieler so viele Spiele wie möglich machen. Das hängt nicht nur an so einem Spiel, sondern daran, dass er aus einer langen Verletzung kommt, viele Spiele gemacht hat.“ Ab sofort wird wieder ein Spieler wichtig, der am liebsten gar nicht mehr in München wäre: Jerome Boateng. Der Weltmeister von 2014 brachte nach seiner Einwechselung in Piräus einigermaßen Ruhe in die Hintermannschaft. Benjamin Pavard wirkt im Abwehrzentrum noch zu fehleranfällig.

Wer weiß, vielleicht gelingt es dem Kroaten, aus der Not eine Tugend zu machen. Mit Lars-Lukas Mai steht ein Eigengewächs bereit, das darauf wartet, eine echte Chance bei den Profis zu bekommen. In Piräus war der 19-Jährige wegen Blessuren zwar noch nicht dabei. Aber gestern nahm er wieder am Profi-Training teil. Der Young-ster an der Seite des erfahrenen Boateng: als Übergangslösung denkbar. Und vielleicht hätte Kovac ein paar Monate später mit Mai dann einen gestandenen Innenverteidiger geformt, wenn der regelmäßig Bundesliga-Erfahrung sammelt.  bok

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