Leipzig – Julian Nagelsmann grinste noch einmal in die Runde und verabschiedete sich dann gut gelaunt in die Nacht. Mit seinen Umstellungen hatte der Trainer RB Leipzig im Champions-League-Duell gegen Zenit St. Petersburg noch zum 2:1 (0:1) geführt und die Tabellenführung der Gruppe G erobert. Auch die Negativ-Serie nervte nicht mehr – plötzlich war bei RB alles wieder gut.
„Ein verdienter Sieg, der sehr wichtig war“, sagte Nagelsmann. Sein ausgelassener Jubel in bester Ronaldo-Pose bei Abpfiff zeigte seine große Erleichterung. Wegen der Serie mit vier Spielen ohne Sieg war der Ton schon rauer geworden. „Fußball ist manchmal ungerecht“, erklärte Nagelsmann, „ich habe den Jungs gesagt, sie sollen die Ruhe bewahren und zeigen, was in ihnen steckt.“
Die Jungs selber atmeten ebenfalls durch. „Das war ein Meilenstein auf dem Weg zum Achtelfinale“, sagte Kapitän Willi Orban. Emil Forsberg war „stolz“ auf sein Team, sah die letzten Wochen nicht so negativ. „Wir waren nie in einer Krise. Wir wussten, was wir machen mussten, um wieder Erfolg zu haben.“ Die Ausgangslage in der Champions League ist nun günstig. Nach zwei Siegen in drei Spielen ist der erstmalige Achtelfinal-Einzug gut möglich.
Ausschlaggebend für den ersten Heimsieg in der laufenden Gruppenphase waren die Umstellungen von Nagelsmann nach einer schlechten ersten Halbzeit. Zum Opfer der Strategie wurde Nationalstürmer Timo Werner, der im Vergleich zu seinem Stürmerkollegen Ademola Lookman abfiel. Für ihn kam Matheus Cunha, und plötzlich waren die Räume da. „Es ist kein Drama“, sagte Nagelsmann zur Herausnahme von Werner, „er hat zuletzt immer gespielt und genügend Tore gemacht.“
Die Österreicher Konrad Laimer (49.) und Sabitzer (59.) drehten mit ihren Toren die Partie. Dabei dürfte Sabitzers satter Rechtsschuss in den Winkel beste Aussichten auf den Sieg bei der Wahl zum „Tor des Monats“ haben, wenn nicht zum „Tor des Jahres“, wie Nagelsmann andeutete. „Das Ding war richtig geil“, meinte Sabitzer. sid