München – Die höchste Eishockey-Liga in Deutschland hieß mal Krombacher Eishockey-Bundesliga, Anfang der 90er-Jahre war das. Aber kein normaler Fan hat dieses Wortungetüm jemals in den Mund genommen; bei uns findet es traditionell keine Akzeptanz, wenn sich der Sponsor in den Namen schleicht (Ausnahme: Stadien). Insofern war es erstaunlich, dass, wenn wir über Österreich redeten, uns der Begriff „Die EBEL“ leicht über die Lippen ging. EBEL steht für Erste Bank Eishockey-Liga. Das Kreditinstitut war 17 Jahre lang Namensgeber der österreichischen Liga, in der derzeit auch ein italienischer und ein tschechischer Club mitspielen (auch Ungarn, Slowenen und Kroaten waren schon dabei), außerdem Sponsor des österreichischen Verbands. Doch nun – und eine Schockwelle ging durchs Nachbarland: Die Erste Bank steigt aus. Komplett. Liga, Verband – keinen Cent mehr. Hiobsbotschaft Nummer zwei: Auch Servus TV verabschiedet sich. Der Sender aus dem Hause Red Bull, dessen Team Salzburg die EBEL anführt. Der zweite Fernsehvertrag, mit Sky, läuft auch bald aus.
Inzwischen hat sich die EBEL, die bald nicht mehr diesen Namen tragen wird, gefasst und einen „Businessplan „Eishockey 2020/21+“ erstellt. Hauptpunkte: Förderung des Nachwuchses und Wahrnehmung der Chancen, die die Digitalisierung bietet.
Servus TV hatte die EBEL zuletzt ins Internet verbannt. Fürs Streaming braucht die Liga aber keinen Partner, das kann sie selber auch. Seit einiger Zeit hat die EBEL beste technische Voraussetzungen mit einem Game Center, in dem alle Bilder verarbeitet werden. Sie könnte ihr eigener Sender werden. Vielleicht unter altem Namen. Alpenliga – kannte auch jeder. gük