Bad Tölz – Der eindrückliche 5:1-Sieg gegen Kassel vor Wochenfrist hatte bereits einen Aufwärtstrend angedeutet; den setzten die Tölzer Löwen an den vergangenen beiden Spieltagen fort: Mit fünf Punkten arbeiteten sie sich auf Platz sieben nach oben. Für den Sprung waren allerdings zwei Energieleistungen, einige Opfer und ein paar Quäntchen Glück vonnöten, denn die engen Ergebnisse gegen Bayreuth (5:4) und Bad Nauheim (3:2 n.V.) hätten auch ebenso gut anders rum ausfallen können.
So wechselte beim hauchdünne Arbeitssieg am Freitag immer wieder die Führung. Auch bei einem Zwei-Tore-Vorsprung der Buam im Schlussdrittel wurde es noch mal spannend. Schlussendlich reichte es auch dank des starken Tölzer Top-Scorers Marco Pfleger und Lubor Dibelka zu den drei Punkten. Nicht zuletzt, weil Shawn Weller in den Schlusssekunden einen Schlagschuss aufopferungsvoll mit dem Ohr abwehrte. Auch die Haarpracht von Trainer Kevin Gaudet litt während dieses Krimis. „Danke Jungs für diehundert grauen Haare mehr“, feixte der Löwen-Trainer nach dem Sieg.
Nicht gar so gelöst war die Stimmung am Sonntag. Das lag nicht in erster Linie an dem einem Punkt, den die Nauheimer nach 60 Minuten im Colonel-Knight-Stadion behielten, sondern daran, dass Weller der Partie aus traurigem Anlass fernblieb. „Er hat seinen besten Freund bei einem Motorrad-Unfall verloren“, begründete Gaudet die Absenz.
Doch die Löwen trotzten den Schicksalsschlägen und Personalproblemen: Mit nur zwei Importspielern – dafür einem überragenden Sinisa Martinovic im Tor – erkämpften sie einen 3;2-Overtime-Sieg. Stefan Reiter traf in der 62. Minute unter die Latte. „Ich bin einfach stolz, wie die Jungs in dieser Situation gekämpft haben bis zum Ende“, freute sich der kanadische Coach über den dritten Sieg in Folge. WOLFGANG STAUNER