Müller rettet Bayern – und Kovac

von Redaktion

Schlecht gespielt – eine Runde weiter: 2:1 gewinnt der FC Bayern in Bochum

München – Die Wackel-Wochen des FC Bayern erreichten gestern Abend in Bochum ihren vorläufigen Höhepunkt – und das dürfte auch an Trainer Niko Kovac nicht spurlos vorübergehen.

Mit viel Müh und noch mehr Not quälten sich die Münchner in der zweiten Runde des DFB-Pokals zu einem 2:1-Sieg gegen den Tabellen-Vor-Vorletzten der 2. Bundesliga. Ein später Doppelschlag von Serge Gnabry (83.) und Thomas Müller (89.) verhinderte letztendlich die bayerische Pokal-Blamage, nachdem Alphonso Davies die Bochumer mit einem Eigentor in Führung brachte. Das erste Missverständnis ließ gerade einmal 43 Sekunden auf sich warten, als sich Joshua Kimmich und Benjamin Pavard auf der rechten Seite überrumpeln ließen. Nach einer Hereingabe des Bochumers Blum stand plötzlich Simon Zoller alleine im Strafraum vor Manuel Neuer und zog direkt ab. Allerdings traf der Angreifer den Ball zum Glück der Bayern nicht richtig. Ohne Robert Lewandowski, Thomas Müller und Philippe Coutinho in der Startelf dauerte es eine Viertelstunde, ehe der Rekordmeister zu seiner ersten Chance kam: Alphonso Davies schickte Kingsley Coman über links steil. Der Franzose setzte sich gegen Celozzi durch, umkurvte im Strafraum auf dem Weg nach innen auch noch Decarli und knallte dann knapp über die Latte.

Bis auf diese Aktion war vom Offensiv-Potenzial der Bayern in den ersten 45 Minuten nichts zu sehen. Das Spiel nach vorne wirkte leblos, Fehlpässe und Abstimmungsfehler reihten sich aneinander. Die Mannschaft wirkte defensiv erneut nicht sattelfest. Der VfL war mit seinem bedingungslosen Engagement hingegen bereit, für eine Pokal-Sensation zu sorgen. In der 36. Minute war es dann so weit: Jerome Boateng hob nach einem langen Ball aus dem Bochumer Halbfeld das abseits auf, Blum mogelte sich an Kimmich vorbei und seine Flanke bugsierte Davies mit dem rechten Fuß zur 1:0-Führung der Hausherren ins Netz. Torchancen für den Rekordmeister? Fehlanzeige. Bis zur 65. Minute hatte er Lewandowski für Ivan Perisic, Müller für Corentin Tolisso und Coutinho für Leon Goretzka eingewechselt. In der 80. Minuten wurde es erst aber nochmal brenzlig: Neuer beförderte den Ball außerhalb des Strafraums blind nach vorne: Das Spielgerät landete allerdings bei Blum, der den Ball von der Mittelline aufs Tor schoss. Neuer sprintete aber rechtzeitig zurück und fing den Ball, der wohl vorbei gegangen wäre, noch ab. Wenige Minuten nach dieser Aktion stellte Gnabry den Ausgleich her, der nach einer Flanke von Kimmich am Fünfereck lauerte und den Ball trocken im Netz versenkte. Den 2:1-Siegtreffer erzielte eine Minute vor Spielende Parade-Bayer Müller. Nach einem Flankenwechsel von Coutinho passte Coman volley in den Fünfer, wo Müller den Ball hart bedrängt von Losilla aus zwei Metern über die Linie bugsiert. Trotzdem bleibt nach dem Zittersieg über Bochum die Frage, wohin die Münchner Dominanz im Herbst 2019 verschwunden ist.

In Bochum war sie auf jeden Fall in keiner Minute zu sehen.  bok, jau, lop

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