Unterhaching – Hochspannung im Spitzenspiel: Mit 2:3 (23:25, 25:19, 16:25, 25:21, 13:15) mussten sich die Alpenvolleys Haching dem Volleyball-Rekordmeister VfB Friedrichshafen beugen. Den Verlust des ersten Satzes hatten die Alpenvolleys dabei der verschlafenen Anfangsphase zu verdanken. Die Gäste vom Bodensee waren vor 1255 Zuschauern hingegen sofort präsent. Erst beim 5:11 stabilisierte sich die Spielgemeinschaft aus Innsbruck und Unterhaching, ab dem 12:17 begann sie den Rückstand Punkt um Punkt zu verkürzen, doch die Aufholjagd kam zu spät. Pedro Frances, der brasilianische Mittelblocker in Diensten der Alpenvolleys, konnte den ersten Satzball noch abwehren, den zweiten verwandelte Friedrichshafens wuchtiger Angreifer Nikola Gjorgiev ausnahmsweise mit einem gefühlvollen Lob zum 23:25.
Auch im zweiten Durchgang kamen die Hausherren mit Verspätung in die Gänge, doch nach dem 9:12 gaben sie richtig Gas: Acht Punkte am Stück bedeuteten die 17:12-Führung. Gegen nun verunsicherte Häfler war der Rest des Satzes Formsache, 25:19 hieß es am Ende. Alles wieder offen also. Das sah auch Tribünengast Ferdinand Tille so, Libero von Liga-Konkurrent Herrsching, der nach dem Satzausgleich prophezeite: „Es geht 3:2 aus, ich weiß nur nicht für wen.“
„Orakel“ Tille behielt recht: Die Gäste vom Bodensee fingen sich, bestimmten den dritten Durchgang erneut vom Start weg und diesmal auch bis zum Schluss. Da konnte Alpenvolleys-Coach Stefan Chrtiansky wechseln, wie er wollte, sein Team war beim 16:25 chancenlos. Im vierten Abschnitt kehrten die Grenzgänger wieder zu ihrer Anfangsformation zurück und nun starteten sie endlich auch besser, wurden mit dem 25:21 und damit dem Tie Break belohnt.
Aber in diesem, von beiden Seiten emotional geführten und von etlichen Reklamationen beim Schiedsrichter geprägten fünften Durchgang liefen sie wieder von Beginn an einem Rückstand hinterher. Am Ende schmetterte Gjorgiev den zweiten Matchball für Friedrichshafen, diesmal mit gewohnter Wucht, zum 13:15 ins Feld. Die knappe Niederlage erschütterte Alpenvolleys-Manager Hannes Kronthaler nicht: „Wir haben gut gespielt. Es war vorher klar, dass beide Mannschaften auf Augenhöhe sind.“ UMBERTO SAVIGNANO