Salihamidzic beginnt Friedensmission

von Redaktion

Sportdirektor des FC Bayern ist bis Donnerstag mit dem DFB auf USA-Reise

VON JONAS AUSTERMANN

München – Besinnliche Adventszeit? Nicht für Hasan Salihamidzic. Der Sportdirektor des FC Bayern hat derzeit einen gut gefüllten Terminplan. Am Sonntag stattete er dem Fanclub „Mia san mia – Schalding l. d. Donau/Passau“ einen Besuch ab. Und gestern ging’s für den 42-Jährigen in die USA. Am frühen Morgen stieg er in München ins Flugzeug und traf in Frankfurt auf die weiteren Teilnehmer der Führungskräfte-Reise ins Silicon Valley, organisiert von der Akademie des Deutschen Fußball-Bundes (DFB).

Bis Donnerstag weilen Salihamidzic und weitere 14 Vertreter von Bundesligaclubs – darunter Fredi Bobic (Frankfurt), Max Eberl (Gladbach) und Sebastian Kehl (Dortmund) – an der Westküste Amerikas. Brazzo erklärt: „Wir wollen uns vor allem anschauen, wie im amerikanischen Sportmanagement digitale Technologien eingesetzt werden. Wir werden sehen, wie die San Francisco 49ers das im American Football machen. Zudem werden wir Facebook besuchen und vielleicht erfahren, wohin die digitale Welt gerade steuert.“

Außerdem wird die DFB-Delegation Einblicke bei NHL-Klub San Jose Sharks und an der bekannten Stanford Universität erhalten. Darüber hinaus setzt Salihamidzic auf eine angenehme Gesprächsatmosphäre mit den Mitreisenden. Er sagt: „Weil sich auf solchen Reisen immer ein Teamspirit bildet, werden wir uns als Gruppe sicher oft zusammensetzen und austauschen. Ich hoffe also, dass ich mit vielen Eindrücken und manchen Erkenntnissen zurückkehren werde.“

Neben den Clubvertretern sind mit Oliver Bierhoff (Direktor Nationalmannschaften und Akademie), Joti Chatzialexiou (Sportlicher Leiter Nationalmannschaften), Akademie-Leiter Tobias Haupt, U 21-Coach Stefan Kuntz und Löw-Assistent Marcus Sorg auch Vertreter des Verbandes dabei. Gut möglich also, dass es in den USA zu einer Art Friedensgipfel zwischen Bayerns Sportdirektor und der DFB-Führung kommt.

Das Verhältnis der beiden Schwergewichte des deutschen Fußballs war in jüngerer Vergangenheit arg belastet. Zuletzt krachte es bei der Torwartdiskussion um Manuel Neuer und Marc-Andre ter Stegen. Der designierte Sportvorstand Salihamidzic könnte in den kommenden Tagen dafür sorgen, dass sich die beiden Parteien künftig besser verstehen. Über seine anstehende Beförderung freut sich der Ex-Profi sehr: „Ich bin natürlich stolz, dass man mir so ein großes Vertrauen entgegenbringt. Ich mache aber weiterhin meine Arbeit wie bisher – nach bestem Wissen und Gewissen.“

Salihamidzic’ prall gefüllter Kalender hat dazu geführt, dass er nach der Trennung noch nicht wieder Kontakt zu Niko Kovac hatte. Der Münchner Sportdirektor sagt: „Der Spielplan war in den zurückliegenden Wochen einfach zu voll, um in Ruhe zu reden. Aber wir werden weiter einen sehr respektvollen und freundschaftlichen Umgang miteinander pflegen, da bin ich sicher.“

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