FUSSBALL IN KÜRZE

Schienbeinschoner aus Bambus

von Redaktion

Sport-Geschäftsführer Jörg Schmadtke vom VfL Wolfsburg würde der Einführung des Videobeweises in der Bundesliga nach den Erfahrungen der vergangenen Monate nicht mehr zustimmen. „Wenn eine Entscheidung heute noch einmal anstünde, mit dem heutigen Wissen, wäre ich eher dagegen“, sagte der 55-Jährige gegenüber Wolfsburger Medien. „Es ist schwer zu ertragen, wenn du da oben sitzt und alles jubelt und du weißt eigentlich: Warten wir mal ab, wir wissen nicht, was noch passiert. Wir erzeugen damit keine Sicherheit. Die Emotionen gehen ein wenig verloren.“ Die Wolfsburger waren am Sonntag bei der 2:3-Niederlage gegen Werder Bremen gleich zweimal von Eingriffen des Videoschiedsrichters betroffen. Einmal gab es nach dessen Intervention einen Handelfmeter für Werder, beim zweiten Mal wurde dem VfL ein Tor zum 2:2 aberkannt. „Wenn wir ein System einführen, um mehr Sicherheit in den Entscheidungen zu bekommen, und dann dennoch sagen: Das kann man so und so entscheiden – dann bringt es nichts.“

Nach der verlorenen Tabellenführung in der italienischen Serie A forderte Maurizio Sarri umgehend Gelassenheit. „Die Saison ist lang. Wir dürfen nicht die Nerven verlieren“, sagte der Trainer von Juventus Turin. Beim neuen Spitzenreiter Inter Mailand herrschte dagegen Erleichterung. „Wir arbeiten seit dem ersten Tag dafür. Wir haben aber noch Steigerungspotenzial“, sagte Coach Antonio Conte. Juventus hatte Platz eins am Sonntag an Inter abgegeben. Beim 2:2 gegen US Sassuolo rettete Ronaldo Juve durch seinen Ausgleichstreffer zumindest noch einen Punkt. Den Patzer nutzte Inter mit dem 2:1gegen SPAL Ferrara. Inter ist bereits am Freitag wieder gegen AS Rom gefordert, Ronaldo und seine Kollegen können am Samstag mit einem Sieg bei Lazio Rom nachziehen.

Der vegane englische Viertligist Forest Green Rovers untermauert seine Stellung als umweltfreundlichster Profiverein der Welt. Wie die Rovers gestern mitteilten, steigen alle Spieler auf Schienbeinschoner aus Bambus um. „Bambus ist ein Naturwunder, ein nachhaltiges Material, das unglaublich stark und ultraleicht ist, was es perfekt für Schienbeinschoner und besser für den Planeten und unsere Spieler macht“, sagte Dale Vince, Vorsitzender der Rovers. Die Reduzierung des Kunststoffverbrauchs sei ein wichtiger Teil des Kampfes gegen die Klimakrise. Dem Sport komme dabei eine entscheidende Rolle zu, betonte Vince. Bei der Herstellung der ungewöhnlichen Schoner arbeitet der Club aus der Grafschaft Gloucestershire mit einem Hersteller umweltfreundlicher Produkte aus den USA zusammen. Die Rovers, die als Zweiter der League Two einen Aufstiegsplatz belegen, waren bereits zu Beginn der Saison auf Trikotsätze aus Bambusfasern umgestiegen.

Artikel 1 von 11