IM BLICKPUNKT

Medwedew: „Antirussische Hysterie“

von Redaktion

Moskaus Regierungschef Dmitri Medwedew (siehe Foto) hat die Strafen der Welt-Anti-Doping-Agentur gegen sein Land als „antirussische Hysterie“ von chronischem Ausmaß kritisiert. Die Sperrung von Russland für die Olympischen Spiele in den kommenden vier Jahren sei Teil einer gegen das Land gerichteten Kampagne, sagte Medwedew zufolge am Montag. Er räumte zwar ein, dass Russland erhebliche Probleme mit Doping habe. „Ich kann das nicht leugnen“, sagte er. Trotzdem hielt er es nicht für gerechtfertigt, dafür die Athleten zu bestrafen.

Russland müsse beim Internationalen Sportgerichtshof (CAS) in Lausanne Einspruch einlegen gegen die Strafen, sagte Medwedew. Als aussichtslos bezeichnete das aber der Chef der russischen Anti-Doping-Agentur Rusada, Juri Ganus. Vielmehr müsse untersucht werden, wie es zu der von der Wada nun bestraften massenhaften Manipulation von Daten in einem Moskauer Analyselabor gekommen sei.

Ganus forderte zudem erneut, in der russischen Sportpolitik viele Funktionäre auszuwechseln. Besonders der Leichtathletikverband brauche tief greifende Reformen für einen echten Anti-Doping-Kampf. Die gesamte russische Sportpolitik müsse sich hier völlig neu aufstellen.

Rusada-Chef Ganus forderte den russischen Präsidenten Wladimir Putin auf, sich der Sache selbst anzunehmen. „Es gibt einen Präsidenten, von ihm erwarten wir entschlossene Handlungen. Welche tragischen Entwicklungen soll es denn sonst noch geben“, sagte Ganus.

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