München – Ob’s Zufall war? Knapp einen Monat nach dem Rückzug von Uli Hoeneß, der dem Internet selbst im Jahre 2019 ungefähr so viel abgewinnen kann wie Greta Thunberg der Plastikindustrie, kann man dem FC Bayern ab sofort auch im Netz zujubeln.
Der Grund: Wie der Club gestern bekannt gab, gehen für den Rekordmeister neben Kickern, Korbjägern und Schachspielern demnächst auch professionelle Zocker an den Start. Richtig gehört: Eine Mannschaft aus Computerspielern, die offiziell für den Rekordmeister Computerspiele spielt und dafür (durchaus großzügig) entlohnt wird.
Karl-Heinz Rummenigge freut’s. „Wir haben uns ganz bewusst dazu entschieden, im Bereich eSports auf Fußballsimulationsspiele zu setzen“, erklärte der Vorstandsboss der Münchner, der seine Profizocker derweil nicht mit einem Gewehr bewaffnet auf Zombiejagd schicken will.
Den virtuellen FC Bayern wird es nur im Fußball geben, und hier freut sich Rummenigge schon auf packende eFootball-Klassiker gegen andere (virtuelle) Top-Teams wie den FC Barcelona, Manchester United oder Juventus Turin“. Wie Hoeneß einst im Basketball, hat auch Rummenigge keine Investitionen gescheut und erste Hochkaräter für den elektronischen FC Bayern verpflichtet. Neben dem Österreicher Matthias Luttenberger sind auch die Spanier Miguel Maestre Oltra, Alejandro Alguacil Segura sowie Jose Carlos Sanchez Guillen für die Bayern am Controller.
Was so ein Profi-Zocker verdient? Im Bereich eFootball zahlen andere Bundesligisten bis zu 10 000 Euro. Monatlich, versteht sich. Los geht die virtuelle Titeljagd in der eFootball Pro League, in der zehn Teams aufeinandertreffen, bereits am 14. Dezember.
Das Finale der Liga steigt im Sommer 2020 in Barcelona. Ebenfalls mit dabei vor der Konsole: die Schalker, Manchester United und Juventus Turin.
Die Duelle können selbstverständlich ebenfalls im Internet live verfolgt werden. Ob Ex-Präsident Uli Hoeneß bei sich zu Hause am Tegernsee einschaltet, bleibt jedoch fraglich. lop