London – Queen Elizabeth ist bestimmt wieder dabei, Donald Trump dürfte man erneut sehen – und natürlich darf auch der lila Teletubby bei dieser Riesensause nicht fehlen: Wenn die Darts-WM in London beginnt, kennen die Fans mit ihren kreativen Kostümen absolut keine Grenzen. Das Turnier hat sich über die Jahre zu einem Massenspektakel gewandelt.
Nicht nur für die Halle, sondern auch für viele Fans im Alexandra Palace gilt: je voller, desto besser. Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man den Biertempel in den 17 Wettkampftagen von diesem Freitag (20.00 Uhr/Sport1 und DAZN) an auch für ein Festzelt auf dem Münchner Oktoberfest oder für eine Karnevalskneipe in Köln halten.
Darts ist zu einem Phänomen für Millionen von Menschen geworden, und der Höhepunkt des Jahres fällt pünktlich in die Zeit um Weihnachten und den Jahreswechsel, in der Fans standesgemäß viel Zeit haben. Zeit, um 115 Live-Stunden Darts bei Sport1 oder DAZN zu verfolgen. Aber auch Zeit, um selbst nach London zu reisen, wo in jüngster Vergangenheit mehr als 20 Prozent aller Zuschauer aus Deutschland kamen. „Ich denke, Darts ist ein sehr unterhaltsamer Sport, weil man dem Geschehen einfach folgen kann und es trotzdem dramatisch ist“, sagte der Weltranglistenerste Michael van Gerwen.
Während andere Sportarten ihre Wettbewerbe nach Saudi-Arabien oder Katar vergeben, in modernen Multifunktionsarenen springen, rennen und spielen, treten die Darts-Profis um van Gerwen und Deutschlands Nummer eins Max Hopp Jahr für Jahr im kleinen „Ally Pally“ im Norden Londons an, im Mutterland des Darts-Sports. Gerade einmal 3000 Zuschauer passen in die Halle, doch wenn alle als Bananen, Schweine und Super Mario verkleideten Anhänger sich heiser grölen, erinnert der Lautstärkepegel doch eher an ein Fußballstadion.
Robert Marijanovic, der sich diesmal nicht qualifiziert hat und stattdessen bei Sport1 kommentiert, fasst das Spektakel so zusammen: „Die besten Spieler treten an, das höchste Preisgeld überhaupt und wahrscheinlich die außergewöhnlichste Stimmung, die es bei einem Turnier geben kann.“ dpa