München – Es waren nur sieben verflixte Minuten, in denen der EHC München bei der 2:4-Niederlage am Sonntag gegen die Adler Mannheim äußerst unglücklich agierte. Sieben Minuten, in denen Mannheim drei Tore erzielte (33., 35., 39.) und dem Spiel somit die entscheidende Wendung zugunsten der Baden-Württemberger gab. Die Münchner zeigten einen couragierten Auftritt, konterten den hohen Anfangsdruck der Mannheimer mit einem bedachten Spielaufbau und gingen sogar zweimal in Führung. Trotzdem stand nach den 60 Minuten auf dem Eis die nächste Niederlage auf dem Papier.
Die Adler fliegen nach ihrem neunten Sieg in Folge weiterhin im Sturzflug über die Deutsche Eishockey-Liga auf der Suche nach der nächsten Beute. Und bei den Münchnern? Der Höhenflug, der das Team von Coach Don Jackson zu elf Siegen in Folge und einem neuen Startrekord der DEL führte, wurde unsanft gestoppt und verblasst in der aktuellen Ergebniskrise so langsam. Der EHC hat nun fünf der letzten sieben Spiele verloren. In den vergangenen sieben Heimspielen erzielte man zudem nur ein Tor im Powerplay. Die einfachste Antwort auf die ernüchternden Zahlen liefert ein Blick auf die Personalsituation: Auch gegen Mannheim fehlten wieder zwölf Spieler, sieben Verletzte und zudem fünf U20-Nationalspieler, die sich auf die anstehende WM vorbereiten. Zumindest Filip Varejcka, 18 Jahre, und Philip Mass, 19, kehren unmittelbar in den Kader zurück, da sie es nicht in das endgültige Aufgebot für die Weltmeisterschaft geschafft haben.
Alles auf die vielen Ausfälle schieben? So einfach macht man es sich im Lager der Münchner nicht. Jackson sprach nach dem Spiel von „mentalen Fehlern“, die zur Niederlage geführt haben und versprach, dass sein Team „daraus lernen werde.“ Es waren individuelle Fehler, die in eben jenen sieben Minuten zu den drei Gegentoren führte. Es ist somit keine Frage des Systems, keine Frage der Taktik, die das Team momentan ob der ausbleibenden Siege beschäftigt. „Es waren Kleinigkeiten im zweiten Drittel. Es ist im Kopf“, sagte Yasin Ehliz nach der Partie. „Nachdenken dürfen wir aktuell nicht, sonst verkrampft man.“
Die nächste Chance zur Befreiung wartet bereits am Dienstag (19.30 Uhr). Da gastiert der EHC bei den Straubing Tigers, dem Überraschungsteam der Liga.
Die Straubinger sind in blendender Form, rangieren auf dem zweiten Platz und könnten mit einem Sieg in der regulären Spielzeit mit den Münchnern gleichziehen. Es gibt also denkbar leichtere Gegner, um der aktuellen Ergebniskrise zu entkommen. Gegen die Tigers brauchen die Münchner 60 konzentrierte Minuten auf dem Eis – ohne mentale Aussetzer.