Mehr als nur Pech

von Redaktion

Bad Tölz verliert zum sechsten Mal in Folge – dafür gibt es einige Erklärungen

Bad Tölz – Was für ein Abstieg: Nach sechs Pleiten in Folge sind die Tölzer Löwen aus dem Spitzen-Trio der DEL 2 herausgefallen und auf Rang sieben abgestürzt. Immerhin holten sie den ersten Punkt seit fast drei Wochen beim 2:3 nach Penaltyschießen am Sonntag gegen die Lausitzer Füchse, bei denen sie am Freitag noch mit 3:6 verloren hatten. Unnötige Niederlagen, findet Trainer Kevin Gaudet. Wie schon gegen Freiburg und Landshut zuvor. „So viel Glück wir bei den zehn Siegen in Folge hatten, so wenig Glück haben wir jetzt.“

Pech ist allerdings nicht die einzige Erklärung für die Pleitenserie. Eine löchrige Abwehr, fehlende Effizienz beim Abschluss und nicht zuletzt Einbußen beim bisher größten Pfund: dem zwischenzeitlich gefürchteten Tölzer Powerplay. Zwar haben sie mit 28,6 Prozent immer noch den besten Wert der Liga. Sie waren phasenweise aber in jeder dritten Überzahlsituation erfolgreich. Das war fast Gewissheit. Jetzt verstreichen zu viele Powerplays ohne Tor. Auch gegen Weißwasser.

Hinzu kommt, dass Gaudet schon seit Wochen nur drei Reihen aufzubieten hat. Ersatzstürmer Timon Gams fehlt verletzungsbedingt, Verteidiger-Talent Niklas Heinzinger ist für die U-Nationalmannschaft im Einsatz. Leistungsträger wie Marco Pfleger, Shawn Weller oder Tyler McNeely sind ständig auf dem Eis, auch in Über- und Unterzahl. Das geht an die Substanz. „Der dünne Kader ist ein Problem“, sagt Gaudet. Zumal er nun womöglich auch noch auf Max French verzichten muss, für den das Spiel am Sonntag nach einem Pferdekuss vorzeitig beendet war.

„Wir hätten nicht verlieren dürfen“, sagt Gaudet in Anbetracht einer Statistik, die mit 43:22 Torschüssen klar für Tölz spricht. Das war schon gegen Freiburg so: 47:18 hieß es da. Weil aber Torschüsse nicht zwangsläufig etwas am Ergebnis ändern, laufen die Löwen trotz Überlegenheit oft einem Rückstand hinterher. Wenn sie sich durch leichte Fehler, unnötige Strafen, vergebene Chancen oder schwindende Kraftreserven um den Lohn bringen, kann eben passieren, was jetzt passiert ist: sechs Pleiten in Folge. NICK SCHEDER

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