München – Mit ihrem Experten-Job beim ZDF hat Laura Dahlmeier sogar Magdalena Neuner überrascht. „Ich habe es nicht erwartet, weil ich immer gedacht hatte, dass Laura eine ist, die es jetzt nicht so gut kann mit Medien und so. Sie hat immer gute Interviews gemacht, aber ich habe immer das Gefühl gehabt, es ist nicht ihre Leidenschaft“, sagte die Biathlon-Rekordweltmeisterin. Die 32-Jährige aus Wallgau begleitet bei der ARD im Wechsel mit Kati Wilhelm das Geschehen rund um die Skijäger mit ihrem Fachwissen.
Für die zweimalige Olympiasiegerin Neuner hat Dahlmeier „schon noch ein bisschen mehr Insiderwissen, weil sie ja gerade erst raus ist.“ Dahlmeier hatte ihre Karriere nach der Vorsaison als siebenmalige Weltmeisterin beendet, studiert nun Sportwissenschaften in München. Die 26-Jährige verspricht: „Ich schaue, was die Athleten so machen und halte auch Kontakte. Ich bin auf jeden Fall noch nah dran.“
Zusammen mit dem langjährigen ZDF-Fachmann Sven Fischer wird Dahlmeier beim Weltcup im französischen Le Grand Bornand von morgen an ihre Expertise einbringen. „Da bin ich schon ein bisschen aufgeregt, wie es ist, auf der anderen Seite zu stehen“, sagte sie.
„Fragen zu beantworten bin ich ja ziemlich gut gewohnt. Jetzt aber Fragen zu stellen und Aussagen über andere zu treffen, das wird ganz anders und irgendwie auch neu für mich.“ Zudem erklärte die Garmisch-Partenkirchnerin im Interview mit der „Augsburger Allgemeinen“: „Ich will ehrlich sein, aber keinen in die Pfanne hauen.“ Im neuen Jahr wird Dahlmeier dann noch beim Weltcup in Ruhpolding Mitte Januar und bei der WM in Antholz Mitte Februar vor der ZDF-Kamera stehen.
„Dass sie jetzt so kurz nach Ende ihrer tollen Laufbahn bereits ihre Expertise im ZDF einbringt, freut uns sehr“, sagt ZDF-Sportchef Thomas Fuhrmann. „Laura Dahlmeier hat noch eine besondere Beziehung zu ihren früheren Konkurrentinnen – von diesen Einblicken werden die Zuschauer profitieren.“
Spannend wird sein, wie sie bei ihrem Debüt am Freitag das Abschneiden ihrer früheren Teamkolleginnen (14.15 Uhr/ZDF und Eurosport) im Sprint-Wettkampf bewertet. Erst am vergangenen Wochenende haben die Skijägerinnen um Weltmeisterin Denise Herrmann zwei historische Tiefpunkte erlebt: Im Sprint schaffte das keine DSV-Athletin unter die Top 40, die Staffel wurde nur Zwölfte.
Auf ihren oberbayerischen Dialekt will Dahlmeier auch als TV-Expertin nicht verzichten. „Ich glaube, dass die Zuschauer mich genauso sehen wollen, wie ich bin – und ich werde mich da auch nicht verstellen“, sagt sie. Eine große Schulung werde es aber nicht gegeben. „Ich werde mich natürlich etwas vorbereiten, will bei der ganzen Sache aber auch spontan bleiben.“ dpa/sid