Im Visier der Profi-Jäger

von Redaktion

Kein Verein krönte sich trotz verpasster Herbstmeisterschaft so oft noch zum Titel wie der FCB

München – Die Herbstmeisterschaft ist passé, so viel steht bereits vor dem Hinrundenfinale des FC Bayern am Samstag (15.30 Uhr, Sky) fest. Dazu benötigt man kein Mathematikstudium. Sowohl RB Leipzig als auch Borussia Mönchengladbach können bei vier Punkten Vorsprung auf die Münchner vor dem Jahreswechsel nicht mehr vom Platz an der deutschen Fußballsonne vertrieben werden – gerade mit Blick auf die Rückrunde ist das letzte Wörtchen im Kampf um die Meisterschale aber noch lange nicht gesprochen.

Und zwar nicht nur weil unter dem Trainer Hansi Flick wieder in gewohnter Manier Siege eingefahren und zelebriert werden, sondern vor allem deshalb, weil die Bayern die Comeback-Champions der Liga sind.

Die Zahlen aus den Geschichtsbüchern der höchsten deutschen Spielklasse sprechen für sich. In den insgesamt 56 gespielten Saisons seit Gründung der Bundesliga im Jahre 1962 stand der deutsche Rekordmeister lediglich in 33 Spielzeiten im Winter nicht ganz oben in der Tabelle. Die weiße Flagge wurde an der Säbener Straße deswegen allerdings noch lange nicht gehisst, im Gegenteil: Ab der Rückrunde wurde zu einer Aufholjagd geblasen, die insgesamt achtmal ein erfolgreiches Ende nahm. In den Saisons 71/72, 80/81, 85/86, 86/87, 93/94, 00/01, 09/10 und 18/19 eroberte der FC Bayern die Spitzenposition bis zum Sommer wieder zurück. Macht nach Adam Riese eine Erfolgsaussicht von 24,24 Prozent – so oft wie der FC Bayern hat noch keine Mannschaft die Schale trotz verpasster Herbstmeisterschaft zum Saisonende doch noch geholt.

Fakten, die Bayern-Allzweckwaffe Thomas Müller wohl im Hinterkopf hatte, als er vergangene Woche folgende Kampfansage in Richtung Konkurrenz schickte: „Wir haben natürlich zu wenig Punkte. Wir haben schon vier Spiele verloren. Diese Punkte fehlen zwar, aber die Gegner wissen, dass wir kommen. Die Bundesliga weiß, dass mit uns zu rechnen ist“, so der Weltmeister von 2014 und achtfacher Titelträger mit dem FC Bayern.

Um diesen Anspruch vor den Weihnachtsfeiertagen noch ein letztes Mal zu untermauern, muss gegen den Vfl Wolfsburg nun der dritte Sieg in Folge her. „Nach den zwei Niederlagen (1:2 gegen Leverkusen und Gladbach, d. Red.) haben wir uns vorgenommen, die letzten drei Spiele zu gewinnen“, so Intermistrainer Flick, der nach Abpfiff wohl zum Cheftrainer (mindestens) bis zum Sommer befördert wird. „Sechs Punkte haben wir, nun wollen wir die Vorrunde mit einem Heimsieg abschließen. Wir sind entschlossen, das Letzte rauszuholen.“

Vier Punkte beträgt der Rückstand auf die Spitzenreiter aktuell. Vergangenes Jahr waren es im Winter sogar sechs. Und Meister wurde – der FC Bayern.  lop

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