FUSSBALL IN KÜRZE

England trauert um Wembley-Held Peters

von Redaktion

Nils Petersen möchte auch nach seiner Spielerkarriere gerne in Freiburg leben. Wenn er dann auch noch als Rekordtorschütze des ortsansässigen Sport-Clubs im Breisgau sesshaft werden könnte, wäre das natürlich eine besonders feine Sache. Ein Tor fehlt dem Ex-Nationalstürmer noch, um dieses Ziel zu erreichen. Sein Elfmetertreffer beim 2:2 auf Schalke am Samstag war sein 83. im Trikot des SC Freiburg, wodurch er nun gemeinsam mit Bundestrainer Joachim Löw an der Spitze der ewigen SC-Torschützenliste steht. Löw hatte als aktiver Fußballer 83 Tore für Freiburg erzielt – aber alle, als die Südbadener noch in der 2. Bundesliga kickten. Petersen, 31, benötigte zudem deutlich weniger Pflichtspiele als Löw, um auf diese Bestmarke zu kommen. Nun braucht er nur noch ein Tor, um den Bundestrainer abzulösen.

Spielführer, Abwehrchef, unumstrittener Führungsspieler: Das war Kevin Vogt bei der TSG 1899 Hoffenheim eineinhalb Jahre lang. Jetzt ist der 28-Jährige von seinem Kapitänsamt zurückgetreten – wegen Meinungsverschiedenheiten mit Trainer Alfred Schreuder. Vogts bisheriger Stellvertreter und Nebenmann Benjamin Hübner wurde vom Bundesligisten am Samstagabend als sein Nachfolger bekannt gegeben. „Das für das Amt nötige und wichtige Vertrauensverhältnis zwischen Cheftrainer und mir ist gestört“, sagte Vogt dem „Kicker“. „Die Entscheidungen und mir gegenüber gemachten Aussagen sind für mich inhaltlich nicht nachvollziehbar.“ Der Niederländer hatte Vogt zuletzt in der Hierarchie der Innenverteidiger ganz nach hinten gesetzt: Er war gegen Union Berlin nicht im Kader, gegen Dortmund saß er nur auf der Bank. „Kevin weiß genau, warum er nicht dabei ist“, hatte Schreuder zuletzt gesagt und angedeutet, dass er mehr auf harte Zweikämpfer setzt als auf einen Spieleröffner wie Vogt.

Der englische Fußball trauert um einen seiner Wembley-Helden. Martin Peters starb am Samstag im Alter von 76 Jahren, wie sein früherer Verein West Ham United und der englische Fußballverband mitteilten. Peters, der beim legendären WM-Finale 1966 in Wembley zwischen England und Deutschland (4:2 n.V.) das Tor zum 2:1 der Three Lions erzielt hatte, sei nach langer, schwerer Krankheit gestorben. Martin kam im Sommer 1959 als 15-Jähriger zu West Ham United. Mit 18 gab er sein Profi-Debüt. 1965 gewann der Mittelfeldspieler mit West Ham im Finale des Europapokals der Pokalsieger im Wembley-Stadion gegen den TSV 1860. Peters, Sir Geoff Hurst – Torschütze des Wembley-Tores – und Bobby Moore waren die größten Spieler bei West Ham – und hatten zu ihrer Zeit den Status von absoluten Superstars. Sein Debüt in der englischen Nationalmannschaft gab Peters im Mai 1966, insgesamt kam er auf 67 Länderspiele (20 Tore). Sein größter Triumph war der WM-Titel 1966.

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