Gladbachs historisch gute Hinrunde

von Redaktion

Berlin – Kein Herbstmeister? Kein Problem! Matthias Ginter redete die Mönchengladbacher einfach zu einem Titel, der sogar noch inoffizieller ist. „Wenn wir gewonnen hätten, wären wir auch Vize-Herbstmeister“, sagte Borussias Abwehrchef nach dem müden 0:0 zum Hinrundenabschluss bei Hertha BSC: „Aber dann wären wir ein bisschen zufriedener gewesen.“

Noch stolzer als Platz zwei hinter Spitzenreiter RB Leipzig (37) machte die „Vize-Herbstmeister“ die Ausbeute von 35 Punkten. Es ist die beste Hinrunde der Fohlen seit der letzten Meistersaison 1976/77 – doch darauf ausruhen wollen sie sich nicht. „Das, was wir uns erarbeitet haben, muss der Startpunkt für die Rückrunde sein“, forderte Marco Rose, ehe der Trainer sich in den Weihnachtsurlaub ausgerechnet nach Leipzig verabschiedete.

Der gebürtige Leipziger will in der zweiten Saisonhälfte aber nicht nur RB ärgern, sondern auch die beiden Topklubs Bayern München und Borussia Dortmund. „Ich fühle mich gerade ganz gut damit“, sagte Rose über die Tabellenkonstellation. Auch Ginter kündigte einen erneuten Angriff an: „Wir stehen zu Recht da oben, wir sind alle ambitioniert und ehrgeizig.“

Und die Gladbacher haben im Meisterrennen einen nicht zu unterschätzenden Vorteil: Aufgrund des frühen Ausscheidens im DFB-Pokal und der Europa League hat der Klub vom Niederrhein als einziger Titelkandidat keine Doppelbelastung mehr. „Wir können mehr trainieren, haben mehr Zeit für Detailarbeit auf dem Platz“, sagte Rose voller Vorfreude.

Auf die Schultern durfte sich auch Manager Max Eberl klopfen, der beim Trainerwechsel von Dieter Hecking auf Rose ein Risiko eingegangen war. Die tabellarisch und auch spielerisch positive Entwicklung beweist aber: Eberl hatte ein richtiges Gespür, genau wie so oft bei Spielertransfers.

Für den Sprung nach ganz oben fehlten der heimstärksten Mannschaft der Liga auswärts Konsequenz und Dominanz. In Spielen wie bei der Hertha „fehlt uns der letzte Punch“, kritisierte Ginter. Das Spiel an sich fand der Nationalspieler sogar teilweise „zum Einschlafen“.  sid

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