München – Trotz Joshua Zirkzee in der Startelf kamen die kleinen Bayern gestern Nachmittag nicht über ein 1:1 gegen die Würzburger Kickers hinaus. Der 18-jährige Niederländer, der zuletzt mit zwei entscheidenden Toren bei den Profis auf sich aufmerksam gemacht hatte, zeigte zwar seine bislang beste Vorstellung in der zweiten Mannschaft des Rekordmeisters, ein Tor jedoch wollte ihm trotz zahlreicher Chancen nicht gelingen. Mehr als eine komplette Halbzeit mussten die Münchner nach dem überharten Platzverweis gegen Sarpreet Singh in Unterzahl absolvieren, dennoch gingen sie durch Torjäger Kwasi Okyere Wriedt spät in Führung. Fast im Gegenzug allerdings konnten die unterfränkischen Gäste egalisieren. Zum fünften Mal in Serie blieb der Nachwuchs des Rekordmeisters damit ohne Sieg, Trainer Sebastian Hoeneß war trotzdem damit „zufrieden, dass wir über dem Strich stehen“.
Nachdem die Würzburger zunächst etliche gute Möglichkeiten ausgelassen hatten, meldeten auch die Münchner erste Ansprüche auf die drei Punkte an. Zirkzee scheiterte jedoch an Würzburgs Schlussmann Eric Verstappen (29.). Zusätzlich erschwert wurde die Aufgabe für die „Bayern-Amateure“ durch Singhs Platzverweis kurz vor dem Seitenwechsel. Nach einem harten Einsteigen auf Höhe der Mittellinie zückte Schiedsrichter Patrick Alt die Rote Karte (39.) – eine durchaus diskutable Entscheidung. Trotz Unterzahl waren die Münchner nach dem Wiederanpfiff die Mannschaft mit den besseren Torgelegenheiten. Vor allem Zirkzee war von den Würzburgern nie zu stellen. Nachdem er allerdings zunächst erneut in Verstappen seinen Meister gefunden hatte (54.), verzog der neue Edeljoker der Profis nach exzellenter Vorarbeit von Torjäger Kwasi Okyere Wriedt knapp (57.). Die beste Chance vergab jedoch Jannik Rochelt, der nach einem von Verstappen nach vorne abgewehrten Distanzschuss Zirkzees am glänzend reagierenden Würzburger Tormann scheiterte (69.). Im letzten Spiel des Jahres gingen die Münchner dennoch durch Wriedt in Front (80.), die Gäste aber konterten nur kurz darauf mit dem Treffer zum Endstand (82.).
Lediglich drei Punkte beträgt das Polster auf die Abstiegsränge, der Saisonverlauf stellt den Trainer dennoch zufrieden. Das gestrige Spiel bescherte Hoeneß „gemischte Gefühle“, insgesamt bewertete er die ersten 20 Partien als „sehr intensiv und lehrreich“. Am gestrigen Abend stand noch ein Abendessen auf dem Programm, anschließend verabschiedete sich der Talentschuppen in die Winterpause. Schon am 5. Januar bittet Hoeneß zum Vorbereitungsauftakt für die verbleibenden 18 Partien. Zunächst aber war neben Hoeneß auch Torjäger Wriedt „froh über die Pause, um die Akkus aufzuladen“. Sollten doch nach der Winterpause möglichst noch mindestens 20 Punkte dazukommen. MATTHIAS HORNER