Vertrauensvorschuss mit Hintertürchen

von Redaktion

Hansi Flick bleibt bis Sommer 2020 Bayern-Trainer – danach ist alles möglich

München – Gestern um Punkt 12 Uhr herrschte Gewissheit: Hansi Flick macht mindestens bis zum Sommer 2020 als Cheftrainer des FC Bayern weiter. „Ein Verbleib von Hansi Flick als Cheftrainer darüber hinaus ist für den FC Bayern ausdrücklich eine gut vorstellbare Option“, heißt es in der Presseerklärung. Mit diesem cleveren Nebensatz verschaffen sich die Bayern-Bosse in der Trainersuche eine Menge Luft und Argumentationsspielraum.

Denn: Ähnlich wie im ersten Halbjahr 2017 – am Ende wurde Niko Kovac präsentiert – gestaltet sich auch die aktuelle Trainersuche kompliziert. Das liegt vor allem an der Tatsache, dass die Verantwortlichen nach wie vor einen deutschsprachigen Übungsleiter in der Münchner Coaching-Zone sehen wollen und potenzielle Kandidaten wie Thomas Tuchel (Paris), Pep Guardiola (Manchester City) und auch Erik ten Haag (Amsterdam) langfristige Verträge bei ihren Klubs haben.

Wenn der neue und alte Trainer beim Rekordmeister ab Sommer 2020 also weiterhin Hansi Flick heißt, können die Bosse stets darauf verweisen, dass für sie eine längerfristige Beschäftigung von Flick bereits im Dezember 2019 ausdrücklich eine gut vorstellbare Option war – und somit sämtliche Notnagel-Diskussionen vom Tisch wischen. Andererseits: Wenn Flick mit Bayern in dieser Saison erneut das Double holt und international überzeugt, warum sollte man ihm dann wieder einen neuen Cheftrainer vor die Nase setzen?

Wer Flick in den vergangenen Wochen erlebt hat, stellte fest: Er geht in seiner neuen Rolle auf. Ihm macht es nicht nur Spaß, seine fußballerischen Ideen auf dem Platz zu vermitteln, er hat auch Gefallen daran gefunden, seinen Fußball wöchentlich zu erklären. Die Stimmung innerhalb des Vereins ist so gut, wie seit Jupp Heynckes nicht mehr. Das ist auch eine entscheidende Qualität als Bayern-Trainer.  bok

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