München – Die Löwen-Familie trauert um ein Fan-Unikat. Nach langem Krebsleiden verstarb Hermann Heck am ersten Weihnachtsfeiertag im Alter von 87 Jahren im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in München. Der „Charly“, wie ihn alle nannten, war nicht nur am Trainingsgelände ein gern gesehener Gast, er folgte seinem Herzensclub auch in die Trainingslager – im Sommer jahrzehntelang per Fahrrad, was ihm den Beinamen „Radl Opa“ einbrachte.
Wenn irgendwo gelacht wurde, war der Charly meistens nicht weit. Meistens sogar mittendrin. Unvergessen seine Aktion im April 2012, als er die Löwen-Spieler nach einem 0:1 gegen Hansa Rostock mit Gelben und Roten Karten verwarnte, als diese aus der Kabine kamen. „Benny, letzte Verwarnung! So nicht, Herr Rukavina!“ Kritisch, aber stets mit einem versöhnlichen Schmunzeln, und nie um einen deftigen Spruch verlegen – so kannte man den Charly.
Auch die Profis setzten sich im Trainingslager gerne zu ihm an den Tisch. Zuletzt im vergangenen Juli im österreichischen Windischgarsten. „Das war mein letztes Mal“, sagte er damals zum Abschied – bereits gezeichnet von seiner schweren Krankheit. Und auch wenn ihm ein vielfaches „geh weida, Charly, nächst’s Jahr wieder“ entgegenhallte, es blieb das Gefühl, dass er Recht behalten könnte.
Anmerkung: Der Termin der Trauerfeier stand gestern noch nicht fest, wir werden ihn an dieser Stelle rechtzeitig bekanntgeben. lk