Dortmund – Europas begehrtester Fußball-Teenager wusste schon bei seiner Unterschrift, was in Dortmund von ihm erwartet wird. Für 2020 nimmt sich Erling Haaland viel vor, nach seinem Wechsel zur Borussia will der 19-jährige Norweger nicht nur (noch) „mehr Tore schießen“ und „Deutsch lernen“, sondern auch „das Derby gewinnen“. Gegen Schalke.
Für den BVB hat Haalands Verpflichtung von RB Salzburg einen ähnlichen Stellenwert wie ein Sieg über den Erzrivalen aus Gelsenkirchen. Die Freude über den gelungenen Coup, der angeblich für die festgeschriebene Ablösesumme von 20 Millionen Euro zustande kam, war zumindest bei Hans-Joachim Watzke kaum zu überhören. „Trotz vieler Angebote absoluter Topclubs aus ganz Europa hat sich Erling Haaland für die sportliche Aufgabe beim BVB und die Perspektive, die wir ihm aufgezeigt haben, entschieden. Unsere Hartnäckigkeit hat sich ausgezahlt“, sagte der Geschäftsführer.
Der 1,94 m große Haaland hatte sich in der Champions League in die Notizbücher der Scouts zahlreicher europäischer Spitzenclubs geschossen. Acht Tore erzielte er in sechs Spielen und wurde zu Österreichs Fußballer des Jahres gewählt. Nun machte Dortmund das Rennen und stattete den Stürmer mit einem Vertrag bis zum 30. Juni 2024 aus.
Haaland stößt bereits am 3. Januar zur Mannschaft und fliegt tags darauf mit ins Trainingslager nach Marbella. Auch in der Königsklasse – im Achtelfinale trifft der BVB auf Paris St. Germain – ist der Neuzugang spielberechtigt.
Sportdirektor Michael Zorc schwärmte von den Qualitäten der „klassischen“ Nummer 9, die eine große Lücke im Dortmunder Kader schließen könnte: „Wir alle dürfen uns auf einen ehrgeizigen, athletischen und physisch starken Mittelstürmer mit ausgeprägtem Torinstinkt und beeindruckendem Tempo freuen, den wir in Dortmund weiterentwickeln möchten.“
Haaland hatte sich kürzlich in Dortmund einen Eindruck vom BVB und dessen Trainingszentrum gemacht. Was er da sah, sagte ihm offenkundig zu. „Da war von Anfang an das Gefühl, dass ich unbedingt zu diesem Club wechseln, diesen Weg gehen und in dieser unglaublichen Dortmunder Atmosphäre vor mehr als 80 000 Zuschauern Fußball spielen will. Ich brenne schon darauf“, sagte Haaland.
Zu den großen Verlierern des Haaland-Transfers dürfte Mario Götze zählen. Der Rio-Weltmeister spielte in den Planungen von BVB-Coach Lucien Favre zuletzt ohnehin nur noch eine untergeordnete Rolle. Götzes Aussichten auf Einsatzzeiten haben sich nun nochmals verschlechtert. sid