Moskau – Acht Siege, sieben Remis, keine einzige Niederlage: Dominator Magnus Carlsen hat zum dritten Mal den WM-Titel im Schnellschach gewonnen. Der 29-jährige Norweger blieb in Moskau in allen 15 Partien ungeschlagen und lag mit 11,5 Punkten einen Zähler vor dem erst 16-jährigen Alireza Firouzja aus dem Iran sowie Hikaru Nakamura (USA) und Wladislaw Artemjew (Russland/alle 10,5).
Bereits 2014 und 2015 hatte Carlsen bei der Schnellschach-WM triumphiert. Die Bedenkzeit der Partien lag bei 15 Minuten plus zehn Sekunden pro gespieltem Zug je Spieler. „Einigen meiner Gegner fehlte vielleicht das letzte entscheidende Quäntchen, aber um ein solches Turnier zu gewinnen, muss man eine offensiv ausgerichtete Denkweise haben“, sagte der beste Schachspieler der Welt, der bereits im November 2018 das WM-Duell mit klassischer Bedenkzeit gegen Fabiano Caruana (USA) gewonnen hat.
Der zweitplatzierte Alireza Firouzja hatte bereits vor seinem sportlichen Auftritt für Aufmerksamkeit gesorgt. Der hochtalentierte Teenager startete in Moskau unter der Flagge des Weltverbandes FIDE, da er sich einem Boykott des iranischen Verbandes widersetzte. Hintergrund ist die Weigerung des iranischen Verbandes, seine Schachspieler gegen israelische Konkurrenten antreten zu lassen.
Im Oktober wurde der Iran vom Judo-Weltverband IJF gesperrt. Zuvor hatte Ex-Weltmeister Saeid Mollaei berichtet, er habe bei der Weltmeisterschaft in Tokio absichtlich verlieren müssen, um einem möglichen Duell mit einem israelischen Konkurrenten aus dem Weg zu gehen. dpa/sid