Als das deutsche Team in Wien den Charterflieger gen Trondheim bestieg, nahm das fleißige Meilensammeln richtig Fahrt auf. „Irgendwie fühlt es sich so an, dass wir quer durch Europa fliegen und zwischendurch ein bisschen Handball spielen“, sagte Abwehrspieler Hendrik Pekeler vor Beginn der Mammut-EM – und steht mit seiner Meinung nicht alleine da. Um die 5900 Kilometer werden Pekeler und Co. im Laufe des ersten paneuropäischen Handballturniers in der Luft zurücklegen – das ist neuer EM-Rekord und ein Vorgeschmack auf die Fußball-EM im Sommer. Vorrunde in Trondheim, Hauptrunde in Wien, Finalrunde in Stockholm: Der neue Modus mit 24 (statt bislang 16) Teams und erstmals drei Ausrichtern kommt nicht gut an. „Es ist schön, dass du in Wien, Trondheim und hoffentlich am Finalwochenende in Stockholm die ein oder andere Sehenswürdigkeit zu Gesicht bekommst“, sagte Keeper Andreas Wolff. Doch vor allem unter dem Aspekt der Belastung in Bundesliga und Champions League sei es „zumindest diskutabel, dass du dann ein Turnier in drei Ländern austrägst, die doch große Distanzen trennen“. Auch DHB-Vize Bob Hanning ist „kein Freund des neuen Formats“, sondern der Ansicht, „dass eine Europameisterschaft in einem oder maximal zwei Ländern ausgetragen werden sollte. Das sorgt für maximale EM-Stimmung.“ Und doch sieht er auch die Notwendigkeit der Aufstockung: „Wenn wir den Handball in der Welt etablieren wollen, dann müssen wir gewisse Nationen wie die Niederlande oder Bosnien auch mal mitmachen lassen.“ sid