Auf Taubitz ist Verlass

von Redaktion

Rodlerin feierten einzigen Heimsieg bei Weltcup in Altenberg

Altenberg – Julia Taubitz rutschte durch den Zielbereich von Altenberg, ihre Fäuste flogen durch die Luft, und all der Druck fiel ab. Mit dem Sieg auf ihrer Heimbahn hatte sie nicht nur den Kampf um den Gesamt-Weltcup spannend gehalten – sie hatte auch erfolgreich die Last geschultert, die momentan auf dem deutschen Rodelsport liegt. Denn fünf Wochen vor der WM in Sotschi (14. bis 16. Februar) warten die Männer um den einstigen Dominator Felix Loch noch auf ihren ersten Saisonsieg, auch nach dem ersten Heimrennen des Winters: Loch wurde am Samstag Dritter. Und sogar die sonst schier unschlagbaren Doppelsitzer kassierten ausgerechnet auf eigenem Eis ihre erste Weltcup-Niederlage der Saison.

Und so mussten die Fans bis Sonntagmittag warten, dann endlich erfüllte Taubitz die hohen Erwartungen. „Auf der Heimbahn ist die Nervosität größer“, gab sie zu: „Hier in Altenberg habe ich das Rodeln gelernt, ich bin nirgends so oft gefahren. Wenn man dann vor der Familie und Freunden ein wichtiges Rennen fährt, dann ist das einfach ein Highlight.“

Die Vize-Weltmeisterin setzte sich vor ihrer Hauptrivalin Tatjana Iwanowa durch. Zur Saisonhalbzeit trennen die Spitzenreiterin aus Russland und Taubitz an der Spitze des Klassements gerade einmal zwei Punkte. Beide gewannen drei der bislang sechs Saisonrennen.

Nicht unzufrieden zeigte sich Felix Loch, der einstige Seriensieger, mit Rang drei. „Das Männerfeld ist in den letzten drei Jahren viel enger zusammengerückt, das macht die Sache viel interessanter. Man muss viel mehr fighten, um vorne dabei zu sein, das macht viel mehr Spaß, da hat man nie ein Motivationsproblem“, sagte Loch, der in diesem Winter immer noch auf seinen ersten Saisonsieg wartet. Nach einem Patzer im ersten Durchgang musste sich der Berchtesgadener zunächst auf mit dem 7. Rang bescheiden. Doch dann gelang dem 30-jährigen Routinier noch eine fulminante Fahrt aufs Podest. „Ich fahre von klein auf hier sehr gerne, sie ist mir ein bissl auf den Leib geschneidert“, sagte Loch über die Altenberger Bahn. Sein Fazit: „Jetzt freue ich mich auf die nächsten Rennen.“

Bei den Doppelsitzern mussten sich die Weltmeister Toni Eggert/Sascha Benecken mit dem 2. Rang hinter Thomas Steu/Lorenz Koller (Österreich) begnügen. Die beiden bleiben aber gemeinsam mit den Olympiasiegern Tobias Wendl/Tobias Arlt, diesmal nur Siebte, trotzdem die Top-Favoriten auf den WM-Titel.  sid

Artikel 1 von 11