Val di Fiemme – Erst kochte Vinzenz Geiger den großen Dominator Jarl Magnus Riiber eiskalt im Einzel ab, dann stürmte der Oberstdorfer mit Fabian Rießle im Teamsprint auf Rang zwei: Das deutsche Kombinierer-Ass Geiger hat Norwegens „hochmütigen“ Topstar Riiber auch am ersten Weltcup-Wochenende des Jahres erfolgreich die Stirn geboten. „Mit diesem Start kann ich gut leben. So kann es weitergehen“, sagte der erst 22 Jahre alte Geiger in Val di Fiemme.
Sein Meisterstück lieferte Geiger bereits am Samstag ab, als er nach einer starken Aufholjagd den finalen Sprint gegen den schier unbezwingbaren Riiber gewann. „Das war ein perfektes Finish“, sagte Geiger, der im Ziel 0,4 Sekunden vor seinem Dauerrivalen lag. Für Riiber war es im neunten Saisonrennen erst die zweite Niederlage – und wieder gegen Geiger.
Im Teamsprint am Sonntag schlug Riiber zurück, feierte seinen überlegenen Sieg aber mit einer umstrittenen Geste, als er sich auf der Ziellinie scheinbar suchend nach den Verfolgern umschaute. „Das kann er ruhig so weiterführen. Hochmut kommt vor dem Fall. Ich weiß nicht, ob das sportlich ist“, sagte Bundestrainer Hermann Weinbuch. Ganz sportlich ging es dagegen am Samstag zu. Geiger war nach einem ordentlichen Sprung auf 97,0 m vom zwölften Rang in die Loipe gegangen, sein Rückstand betrug 52 Sekunden.
„Ich habe gar nicht mehr gedacht, dass es so weit nach vorne reichen würde. Aber im Laufen ging es einfach überragend“, sagte der Oberstdorfer, der mit einer starken Gruppe die Jagd eröffnete. Kurz vor Schluss war es dann so weit. „Als wir dran waren, habe ich gedacht: Heute packst du ihn“, sagte Geiger – und gewann.
Team-Olympiasieger Fabian Rießle musste sich im Kampf um das Podest mit Rang vier hinter Jörgen Graabak (Norwegen) begnügen. Auch Eric Frenzel (Geyer/7.), Manuel Faißt (Baiersbronn/9.) und der erstarkte Johannes Rydzek (Oberstdorf/10.) landeten in den Top Ten. Im Gesamtweltcup kletterte Geiger durch seinen fünften Podestplatz in Folge mit 582 Punkten auf Rang zwei. Klar vorne bleibt Riiber mit 860 von 900 möglichen Zählern.
Am Sonntag waren Riiber und Graabak im ersten Teamsprint der Saison dann nicht zu schlagen. Geiger und Rießle stürmten in der Loipe im Wechsel zwar noch vom fünften auf den zweiten Rang vor, der Rückstand auf die einsam an der Spitze laufenden Norweger war mit 43,8 Sekunden aber deutlich. sid