Trotz kleiner Fehler unantastbar

von Redaktion

Bob-Pilot Friedrich als Doppelsieger – Nolte überrascht

La Plagne – Ein schnöder Weltcup-Erfolg sorgt schon lange nicht mehr für emotionale Ausbrüche bei Francesco Friedrich. Der beste Bob-Pilot der Welt reckte den Daumen in die Höhe, zwinkerte ins Publikum, und damit war dieses höchst erfolgreiche Wochenende in den französischen Alpen auch schon abgehakt.

Der 29-Jährige gewann am Sonntag auch den Vierer-Weltcup in La Plagne, einen Tag zuvor hatte er bereits das Zweier-Rennen für sich entschieden. In beiden Wertungen führt Friedrich souverän den Gesamtweltcup an.

„Die Startzeiten waren überragend, in der Bahn war es dafür ausbaufähig“, analysierte Friedrich entspannt: „Aber hier in La Plagne fahren wir gefühlt nur alle fünf Jahre, da sind kleine Fehler in Ordnung.“

Viel wichtiger wird ein perfektes Rennen auf einer Strecke sein, die er viel besser kennt: In knapp sechs Wochen steigt auf Friedrichs Heimbahn in Altenberg die WM, und Friedrich ist in beiden Schlitten Top-Favorit. Insgesamt darf Bundestrainer Rene Spies den Titelkämpfen (17. Februar bis 1. März) sehr optimistisch entgegenblicken.

Im Vierer sollten die drei etablierten deutschen Starter allesamt siegfähig sein. Europameister Johannes Lochner überzeugte mit seinem zweiten Rang in La Plagne absolut, Nico Walther wurde Vierter hinter dem Letten Oskars Kibermanis. Walther ist wegen einer Verletzung erst seit dem Jahreswechsel wieder dabei, bei der WM auf seiner Heimbahn wird mit dem Sachsen aber zu rechnen sein.

Im Zweier schaut alles auf Friedrich. Am Samstag in La Plagne landeten Kibermanis und überraschend Michael Vogt aus der Schweiz direkt hinter ihm. Auf seiner Heimbahn in Altenberg winkt dem Deutschen der sechste Zweier-Titel in Serie, das schaffte in der Geschichte des Sports noch niemand.

Und bei den wiedererstarkten deutschen Frauen sitzt seit dem Jahreswechsel plötzlich eine weitere heiße Medaillenkandidatin im Bob. Die deutsche Meisterin Laura Nolte feierte am Samstag in La Plagne bei ihrem erst zweiten Weltcup-Start den ersten Sieg auf der großen Bühne. Erst beim vorangegangenen Rennen in Winterberg hatte die 21-Jährige ihr Debüt gegeben.

„Ich bin nur froh und stolz, ich hoffe, dass es bis zur WM in Altenberg so weitergeht“, sagte die Winterbergerin Nolte. Auf den 3. Rang fuhr Leonie Fiebig (Winterberg), Olympiasiegerin Mariama Jamanka (BRC Thüringen) landeten auf dem 5. Platz.  sid

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