München – Wie schnell ist eigentlich ein Eishockeyspieler unterwegs? In einigen Stadien der DEL sind Geschwindigkeitsmessungen schon möglich, die Zuschauer bekommen die ermittelten Werte dann auf dem Videowürfel zu lesen. Sie klingen etwas ernüchternd: Um die 30 km/h, in Einzelfällen bis zu 36 km/h – das schaffen die flottesten Fußballer bei ihren Sprints auch.
Es geht allerdings durchaus schneller. Auf Kufen und in voller Montur kann sogar die Endgeschwindigkeit, die ein Usain Bolt bei seinem 100-Meter-Weltrekord schaffte (9,58 Sekunden), annähernd erreicht werden: 44,72 km/h. Connor McDavid, Star der Edmonton Oilers, bei denen gerade auch der Kölner Leon Draisaitl brilliert, wurde im NHL-Match gegen die Calgary Flames mit 44,2 km/h gemessen. Was heißt: Pro Sekunde legte er mehr als 12 Meter zurück. Und es war nicht einfach ein Geradeaus-Lauf: McDavid führte die Scheibe am Schläger – und zauberte sie auch noch auf kunstvollste Art ins Tor.
An der eigenen blauen Linie nahm der Kanadier McDavid den Puck an, da hatte er 30,6 km/h auf dem Tacho. Auf den folgenden knapp 40 Metern zündete er den Turbo so richtig: 33,9 – 35,7 – 36,1 – 38,6 – 44,2 km/h. Wer weiß, was noch hätte kommen können, wäre das Spielfeld länger.
Connor McDavid, 23, gilt als schnellster Spieler in der Geschichte des Eishockeys, er eröffnet neue Dimensionen. Nach einhelliger Expertenmeinung ist er der derzeit beste Spieler der Welt – wobei er das komplette Paket mitbringt, auch strategisch und technisch eine Wucht ist. 71 Scorerpunkte in 47 Saisonspielen sprechen für sich. McDavid ist die Licht(geschwindigkeits-)Gestalt. gük