Fan oder Spieler

von Redaktion

Lukas Podolski und die Köln-Frage

Gummersbach – Druck verspürt Lukas Podolski nicht. Doch allmählich sehnt der 2014er-Weltmeister das geplante Gespräch mit den Verantwortlichen des 1. FC Köln herbei, am Rande seines „Budenzauber“-Hallenturniers in Gummersbach fand es jedenfalls nicht statt. „Es wird Gespräche geben. Ich will es auch von meiner Seite, damit wir das Thema mal vom Tisch haben und für jeden Klarheit ist“, sagte der 34-Jährige.

Dass er sich eine Rückkehr nach Köln auch als Spieler vorstellen könne, habe er bereits „tausendmal“ gesagt, wiederholte Podolski. Mittlerweile wirkt der Angreifer leicht gereizt von den Fragen nach seiner Zukunft, die seit seinem Abschied vom japanischen Pokalsieger Vissel Kobe ungewiss ist.

„Ich habe keinen Druck und keinen Stress. Ich muss nicht unbedingt nächste Woche irgendwo kicken, um irgendwen glücklich zu machen. Wenn irgendetwas passt oder kommen sollte, dann schlage ich zu“, sagte Podolski. „Jetzt bin ich erst einmal in Köln, ein paar Sachen sortieren. Alles andere muss man schauen.“

Das Gesamtpaket muss für den 130-maligen Nationalspieler stimmen, der mögliche neue Club auch und vor allem für die Familie passen. In Köln wäre das gegeben, aber: „Ich muss für mich selber entscheiden, ob das der richtige Weg für mich ist.“

Das gilt auch für den FC. Denn für eine Rückkehr als Spieler spricht – abgesehen von seiner Vergangenheit – eher wenig. Sportlich stehen hinter „Poldis“ Leistungsfähigkeit in einer internationalen Topliga mittlerweile einige Fragezeichen, dazu soll er in Kobe jährlich acht Millionen Euro netto verdient haben. Nur bei deutlichen Gehaltseinbußen könnte der FC Podolski bezahlen.

In den Tagen rund um das Turnier in Gummersbach, wo Podolski für den RSV Meinerzhagen Platz vier belegte, sollte ein Treffen mit den Kölner Verantwortlichen über die Bühne gehen. Da Podolski noch „zwei, drei Jahre“ spielen möchte, erscheint eine spätere Rückkehr in anderer Funktion als das wahrscheinlichere Szenario. Zumindest liegen Podolski, wie er selbst bestätigte, auch andere Angebote vor. Etwas Passendes war aber noch nicht dabei.

Deshalb bleibt ihm derzeit nur die Beobachterrolle. Die drei Siege seines Herzens-clubs vor der Rückrunde machen ihm Mut. „Ich fiebere mit dem FC mit, ich bin Fan des Vereins. In den letzten drei Spielen haben sie sich den Arsch gerettet, sonst wäre es richtig eng gewesen.“

Zu Ratschlägen möchte er sich (noch) nicht hinreißen lassen. „Wenn es soweit kommen sollte, dass ich irgendwann eine Position im Verein haben sollte, dann kann ich Dinge verändern.“  sid

Artikel 1 von 11