Hinten perfekt, vorne in Wellen

von Redaktion

Tölzer Löwen überraschen gegen DEL2-Spitzenreiter Kassel – Franzreb ein Gewinn

Bad Tölz – So stellt sich Kevin Gaudet das vor: 60 Minuten konstant verteidigt, beim 3:1-Sieg über Tabellenführer Kassel erlebt der Löwen-Trainer sein Team defensiv nahezu perfekt. „Von Anfang an bereit, wenig Strafen, gut verteidigt, gut gekämpft, verdient gewonnen“, sagt Gaudet nach dem Heimsieg gegen den Spitzenreiter am Sonntag. Zwar waren am Freitag auch zwei Drittel beim 4:5 in Freiburg, der heimstärksten Mannschaft der DEL 2, durchaus ansprechend. Jedoch lagen die Tölzer nach schwachem Start schon nach kaum sechs Minuten mit 0:3 hinten, konnten den Rückstand nicht mehr aufholen.

Die Steigerung in der Löwen-Verteidigung – bei 123 Gegentoren bisher nicht gerade als Stärke der Tölzer aufgefallen – lässt sich durchaus auch am neuen Keeper, dem gebürtigen Tölzer Maximilian Franzreb, festmachen. Zumal am Wochenende zwei gestandene Verteidiger ausfielen. Doch Straubing-Leihgabe Maximilian Gläßl gab einen guten Einstand in GelbSchwarz, leitete mit seinem Anschlusstreffer gegen Freiburg sogar die Aufholjagd ein. Doch es war Franzreb, zuvor bei den Eisbären Berlin in der DEL, der vor allem die Kassel Huskies schier zur Verzweiflung brachte, weil er alle Schüsse entschärfte, kaum Nachschuss-Chancen zuließ, die Scheiben gegebenenfalls festhielt. „Wir hatten einen sehr guten Torwart“, sagt Gaudet.

Aber auch offensiv wussten die Löwen zu überzeugen. Die Gäste hatten Schwierigkeiten, in die Zone zu kommen, hatten vor allem mit den Tölzer Kontern ihre liebe Mühe, wie Trainer Tim Kehler einräumt. „Die kamen regelrecht in Wellen.“ Bei einem davon stand Talent Luca Tosto goldrichtig zentral vor dem Tor, schweißte Marco Pflegers Zuspiel zum 1:0 ein. Das 2:0 schloss wenig später Lubor Dibelka ausgebufft ab.

Tölz ließ in seiner Drangphase nicht viele Chancen zu. Als Kassel die Schlussoffensive startete, war Franzreb immer zur Stelle, musste sich erst kurz vor Schluss geschlagen geben. Schlimm nur für seine Statistik, die nun doch nicht den zweiten Shutout in drei Spielen aufweist. Shawn Weller traf zum 3:1 ins leere Tor. NICK SCHEDER

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